Neuerliche Eskalationen in Manipur, Indiens nordöstlichem Bundesstaat, bringen Friedensträume ins Wanken. Während eines Feuergefechts mit den Truppen im bergigen Distrikt Jiribam nahmen Bewaffnete sechs Geiseln, nachdem eine Granate Fahrzeuge und Häuser in Schutt und Asche legte. Dieser Ausbruch an Gewalt wird als eine der größten Herausforderungen für die Regierung von Premierminister Narendra Modi betrachtet, deren Partei den Staat regiert.
Seit Mai 2023 toben die Konflikte zwischen den ethnischen Gruppen der Kukis und Meiteis über Sozialleistungen, wobei bis dato über 258 Menschen ihr Leben ließen und mehr als 60.000 vertrieben wurden. Die jüngsten Auseinandersetzungen wurden von der Hmar-Gruppe innerhalb der Kuki-Minderheit als Vergeltung für vorherige Gewaltakte initiiert. Die Sicherheitskräfte antworteten mit Waffengewalt, was zehn Bewaffnete das Leben kostete.
Eine fragile Waffenruhe schien nach Friedensgesprächen zwischen den Gruppen in Sicht, doch erneute Angriffe lassen Zweifel an einer dauerhaften Lösung aufkommen. In Jiribam, einem bislang relativ ruhigen Gebiet, brechen erneut Spannungen aus, nachdem sich die Hmar und Meitei Gemeinschaften trotz formaler Abkommen voneinander entfremden.
Das indische Innenministerium entsandte nach den Vorfällen zusätzliche Truppen, reagierte jedoch nicht auf Anfragen zur Erläuterung der Ereignisse. Während die Gewalt für den Moment unter Kontrolle scheint, bleibt die Region instabil, da bewaffnete Gruppen weiterhin von staatlichen Sicherheitstruppen aus den Konfliktzonen gedrängt werden.