Die Debatte um die Legalisierung des assistierten Suizids ist komplexer, als es der öffentliche Diskurs vermuten lässt. Ein häufiges Missverständnis ist, dass der Begriff auch die Beendigung unheilbarer Behandlungen und Hospizpflege umfasst. Eine mögliche Annahme des Leadbeater-Gesetzes könnte die medizinische Ethik grundlegend verändern und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Apothekern gefährden.
In Ländern, die den assistierten Suizid legalisiert haben, bleibt die Mehrheit der Ärzte diesem Prozess fern, was Patienten in die Lage versetzt, sich aktiv nach einem passenden Arzt umzusehen. Diese Suche, oft als "doctor shopping" bezeichnet, stellt Betroffene vor zusätzliche Herausforderungen.
Neue und öffentlichkeitswirksame Gerichtsurteile haben gezeigt, dass Fehlentscheidungen bei der Genehmigung von assistiertem Suizid unwiderruflich sind. Die Behauptung, dass eine Legalisierung die Palliativversorgung verbessern könnte, entbehrt der Grundlage. In Kanada zeigt sich gar das Gegenteil, und auch in Oregon ist das Angebot an Palliativpflege nur marginal.
Gesundheitsminister Wes Streeting betont die Notwendigkeit, die bestehende Palliativversorgung deutlich zu stärken, bevor der Staat über eine Unterstützung von Suiziden nachdenken kann.