Sean Farrell, Leiter der Digital Asset Strategy bei Fundstrat, ist zuversichtlich: Der Weg für Ethereum wird immer deutlicher. In einem Interview mit Coinage legt Farrell dar, weshalb Ethereum trotz eines herausfordernden Jahres 2024 Aufwärtspotenzial besitzt. Der bisher schleppende Kursverlauf der Kryptowährung wurde seiner Ansicht nach von einem übersehenen Faktor beeinflusst: der Wahrnehmung in der traditionellen Finanzwelt.
Farrell erklärt, dass der entscheidende Käufer momentan der traditionelle Finanzsektor (TradFi) sei. Ethereum ist in TradFi integriert, verfügt über CME-Futures und hat inzwischen auch ETFs. Diese Faktoren erfordern erhebliche Liquidität, um große Kursgewinne zu erzielen.
Dennoch sieht Farrell Anzeichen einer steigenden institutionellen Akzeptanz, die Ethereum antreiben könnte. Besonders die Zunahme der ETF-Flüsse deutet auf ein wachsendes Vertrauen traditioneller Investoren hin. Laut CoinShares bleiben die Krypto-Investmentströme in Ethereum nun seit sieben Wochen positiv.
Ein weiterer Punkt, der Ethereums Zukunftsaussichten aufhellt, ist eine Wende in den makroökonomischen Bedingungen. Farrell spricht von Daten, die sich in einem "Goldlöckchen-Szenario" bewegen. Günstige Inflationszahlen und eine wohlwollende Federal Reserve könnten eine unterstützende Umgebung für risikoreiche Anlagen wie Ethereum schaffen.
Trotzdem existiert innerhalb der Investmentgemeinschaft ein sich wandelndes Narrativ über Ethereum. Gespräche mit neugierigen TradFi-Marktteilnehmern offenbaren, dass Ethereum oftmals als unrentable Technologiewert betrachtet wurde. Diese Wahrnehmung, so Farrell, verändert sich jedoch allmählich.
Besonders faszinierend ist Ethereums Potenzial für einen "Aufhol-Trade" gegenüber Bitcoin. Farrell sieht gute Chancen, dass dieser Trend bis zum Jahresende und vielleicht bis in den Januar anhält, gestützt durch saisonale Muster und steigendes Interesse an CME-Futures-Kontrakten.
Zum Abschluss erläutert Farrell, welche Anzeichen auf einen breiten Markthöhepunkt hindeuten könnten. Das Abbremsen von Stablecoin-Erstellungen, negative ETF-Flüsse oder sinkende Spot-Volumina könnten Warnsignale sein. Ein weiterer wichtiger Indikator ist das "Coinbase Premium", das bei einem negativen Wert ein Anlass sein könnte, das Risiko zu reduzieren.