28. Oktober, 2024

Märkte

Ethanol-Revolution: Indiens Zuckerindustrie vor Herausforderungen

Ethanol-Revolution: Indiens Zuckerindustrie vor Herausforderungen

Indien, der zweitgrößte Zuckerproduzent der Welt, könnte im Erntejahr 2024/25 von den globalen Exportmärkten fernbleiben. Der Grund: Höhere Beimischungsraten von Ethanol in Benzin führen dazu, dass ein erheblicher Anteil der Zuckerproduktion für die Herstellung dieses alternativen Treibstoffs abgezweigt wird. Singapur-basierten Rohstoffhändler Wilmar zufolge wird Indien in der kommenden Saison etwa fünf Millionen Tonnen Saccharose für die Ethanolproduktion nutzen.

Diese Entwicklung hat unmittelbare Auswirkungen auf die heimische Zuckerproduktion und den Export. Wilmar prognostiziert eine Nettoproduktion von lediglich 27,5 Millionen Tonnen, während der Bedarf des Landes bei 29,5 Millionen Tonnen liegt. Die Differenz soll aus den Beständen gedeckt werden, die auf voraussichtlich 3,3 Millionen Tonnen schrumpfen werden.

In Anbetracht dieser Situation klinkt sich Indien aus dem Zuckerexportgeschäft für das Jahr 2024/25 aus. Dies könnte zu einem Engpass zum Ende der Saison führen, was die Preise global beeinflussen könnte. Gleichzeitig trifft Brasilien, der weltweit führende Zuckerproduzent, auf wetterbedingte Herausforderungen, die die Produktion zusätzlich verzögern könnten.

Indien dürfte somit seine Energiestrategien weiter diversifizieren, jedoch den globalen Zuckerhandel vor Herausforderungen stellen. Kleinere Produzenten könnten in die Bresche springen, um die Nachfragelücke zu schließen.