Die Finanzindustrie erlebt einen bemerkenswerten Umbruch: Im Jahr 2024 wurden laut Morningstar bereits 55 Investmentfonds in ETFs umgewandelt. Diese Zahl übersteigt die 35 Umwandlungen des Vorjahres erheblich und liegt weit über den 20 Konvertierungen im Jahr 2022. Der Großteil der Umwandlungen erfolgte im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere. Besonders bemerkenswert sind dabei die 30 Umwandlungen der Stone Ridge Asset Management's Lifecycle-Fonds. Die Dynamik dieser Entwicklung spricht Bände. Sumit Roy, Senior ETF Analyst bei etf.com, kommentiert: „Der Trend, dass Investmentfonds in ETFs umgewandelt werden, hält unvermindert an. Besonders aktiv verwaltete Fonds, einst das letzte Bollwerk der Investmentfonds, verzeichnen jetzt ein rapides Wachstum innerhalb der ETF-Kategorien.“ Trotz eines Vermögensvolumens von rund 35 Billionen Dollar bei Investmentfonds, übersteigt die Kapitalzufuhr in ETFs jene in die traditionellen Fonds mittlerweile deutlich. Ryan Jackson von Morningstar widmet Dimensional Fund Advisors (DFA) eine führende Rolle bei der ETF-Konversionsbewegung, die 2021 begann. Mit fast 800 Milliarden Dollar verwaltetem Gesamtvermögen hat DFA seine Präsenz auf dem ETF-Markt auf 38 Fonds erweitert, die zusammen über 155 Milliarden Dollar vereinen. Jackson weist zudem auf einen subtileren Trend hin: Die Einführung von ETF-Klonen, die darauf abzielen, beliebte Investmentfonds-Strategien zu replizieren. Dies sei zwar keine Konversion im engeren Sinn, verfolge jedoch ein ähnliches Ziel. Ferner setzen Investmentfondsgesellschaften auf ETF-Anteilsklassen als weiteren Hoffnungsschimmer, wobei mehr als drei Dutzend Gesellschaften entsprechende Anträge bei der US-Börsenaufsicht gestellt haben. Das Konzept der ETF-Anteilsklassen, ursprünglich von der Vanguard Group entwickelt, hat bisher allerdings keine breitere Zulassung für andere Anbieter erhalten.