Die Vermögenswerte in globalen Exchange Traded Funds (ETFs) haben sich auf dem beeindruckenden Niveau von 15 Billionen US-Dollar eingependelt und markieren damit eine bemerkenswerte Entwicklung innerhalb der Vermögensverwaltungsbranche. Ein wesentlicher Faktor dieses Anstiegs ist die Abwanderung von Anlegern aus traditionellen Investmentfonds, was die zunehmend dominante Rolle der ETFs im Markt verdeutlicht.
Im laufenden Jahr wurden beeindruckende 1,7 Billionen US-Dollar in ETFs investiert, was die Gesamtvermögenswerte der Branche im Vergleich zu 2023 um 30 Prozent steigern konnte, so die Daten von ETFGI. Besonders die USA stehen im Fokus dieser Entwicklung mit Zuflüssen von über 1 Billion US-Dollar, während Anleger die positive Entwicklung an den US-Aktienmärkten nutzen möchten.
Die zunehmenden Investitionen spiegeln die wachsendes Interesse wider, ETFs für eine breitere Palette an Anlagestrategien einzusetzen. Neben den klassischen, passiven Index-ETFs gewinnen auch aktiv verwaltete ETFs sowie jene, die auf Staats- und Unternehmensanleihen ausgerichtet sind, an Popularität und greifen damit traditionell von Investmentfonds dominierte Bereiche an.
Daniil Shapiro von Cerulli Associates beschreibt ETFs als das „Allzweckwerkzeug der Investmentbranche“, wobei deren niedrige Kosten, innovative Strategien und der „hervorragende Fit“ für verschiedene Portfolios hervorgehoben werden.
BlackRock, Vanguard und State Street sind die drei größten Anbieter von ETFs und bieten umfassende Anlagemöglichkeiten auf den S&P 500-Index. Anleger profitieren auch von ETFs, die andere Indizes abbilden oder gehebelte Wetten auf Technologieaktien, Bitcoin und mehr ermöglichen.
Obwohl sich Anleger vermehrt von Investmentfonds abwenden – etwa 2 Billionen US-Dollar haben sie in den vergangenen drei Jahren verloren – übersteigt deren Volumen mit 21,6 Billionen US-Dollar weiterhin signifikant das der ETFs. Investmentfonds spielen weiterhin eine wichtige Rolle, insbesondere in der Altersvorsorge, und passive Fonds konnten sogar leichte Zuflüsse verzeichnen.
Shelly Antoniewicz vom Investment Company Institute erwartet eine Annäherung zwischen den beiden Anlageformen. Manager bieten zunehmend Strategien sowohl als Investmentfonds als auch als ETFs an, um Anlegern die Wahl zwischen unterschiedlichen Nutzen zu lassen.
Mehr als 30 Vermögensverwalter streben regulatorische Genehmigungen an, um ETF-Anteilsklassen zu bestehenden Investmentfonds hinzuzufügen – eine Strategie, die von Vanguard erfolgreich patentiert und angewendet wird. Sollte dies genehmigt werden, könnten Anlegern neue Wege offenstehen, von Investmentfonds auf ETFs umzuschwenken.
Shapiro verweist auf den Optimismus in der Branche, dass diese Produkte regulatorische Erleichterungen im kommenden Jahr erhalten könnten. Dies wäre ein entscheidender Schritt im Lichte der Ankündigungen von Donald Trump, der im Januar als US-Präsident in Amt tritt und eine Reduzierung der Regulierungen versprochen hat.