26. November, 2024

Reichtum

ETFs als smarter Vermögensaufbau – Risiken und Chancen

ETFs als smarter Vermögensaufbau – Risiken und Chancen

Die Investition in den Aktienmarkt gilt als eine der effektivsten Methoden zur langfristigen Vermögensbildung, jedoch kann der Kauf einzelner Aktien riskant und zeitaufwendig sein. Eine repräsentative Aktienauswahl erfordert umfangreiche Recherchen: Angefangen bei der Analyse der finanziellen Grundlagen eines Unternehmens, über dessen Führungsteam bis hin zu seiner Position im Wettbewerb seiner Branche.

Eine weitaus einfachere Alternative könnte der Kauf eines Exchange-Traded Funds (ETF) darstellen. Jeder ETF umfasst eine Vielzahl von Aktien, sodass man mit dem Kauf nur einer Anteilscheibe bereits in sämtliche im Fonds enthaltenen Unternehmen investiert. Dies ermöglicht den Aufbau eines diversifizierten Portfolios mit wesentlich geringerem Rechercheaufwand.

Obwohl ETFs prinzipiell weniger risikobehaftet sein können als einzelne Aktien, besteht auch hier ein Verlustpotenzial – selbst bei der sichersten Anlagestrategie.

Nicht alle ETFs sind gleich – einige sind riskanter als andere. Einige ETFs umfassen hunderte große Aktien aus verschiedenen Industriezweigen, während andere nur wenige kleine Aktien aus einem sehr spezifischen Marktsektor einschließen. Zum Beispiel bietet der Vanguard Total Stock Market ETF eine breite Diversifikation mit 3.656 Aktien aus allen Sektoren des Marktes. Dagegen enthält der Vanguard Health Care ETF nur 419 Aktien aus der Gesundheitsbranche. Für eine äußerst spezialisierte Option kann man den iShares U.S. Medical Devices ETF wählen, der nur 48 Aktien von US-amerikanischen Unternehmen enthält, die medizinische Geräte herstellen und vertreiben.

Solche ETF-Investitionen können kluge Entscheidungen sein, jedoch bergen kleinere, spezialisiertere Fonds mehr Risiken als breit gefächerte Markt-Fonds. Um das eigene Kapital bestmöglich zu schützen, sollte das restliche Portfolio gut diversifiziert sein, wenn man in spezialisierte ETFs investiert.

Es ist wichtig, zwischen Wertverlust und tatsächlichem Geldverlust zu unterscheiden. Der Wert einer Investition kann sinken, wenn der Aktienkurs unter den Kaufpreis fällt, jedoch bedeutet dies nicht zwangsläufig einen finanziellen Verlust, solange der Verkauf nicht erfolgt ist. Beispielsweise könnte ein Anteil des Vanguard S&P 500 ETF, der derzeit um die 525 Dollar notiert, auf 475 Dollar sinken und einen Wertverlust von 50 Dollar erleiden. Wenn der Markt dann wieder anzieht und der ETF auf 550 Dollar steigt, ergibt sich ein Gewinn von 25 Dollar beim Verkauf – trotz des zwischenzeitlichen Wertverlustes.

Eine langfristige Haltedauer steigert die Wahrscheinlichkeit positiver Gesamterträge. Laut einer Studie der Investmentfirma Capital Group beträgt das Risiko negativer Renditen bei einer einjährigen Haltung eines S&P 500-Fonds 27%. Dieses Risiko sinkt auf 12% bei einer fünfjährigen Haltedauer und auf nur noch 6% bei einer zehnjährigen Haltedauer. Daher empfiehlt es sich, ETFs über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte zu halten, um eventuelle Verluste zu minimieren.

Das Investieren in ETFs kann somit eine intelligente Methode zur Vermögensbildung bei geringerem Aufwand im Vergleich zum Erwerb einzelner Aktien sein. Auch wenn ETFs nicht gänzlich risikofrei sind, kann eine durchdachte Strategie die Ersparnisse besser schützen.