Der Grenzstreit zwischen Estland und Russland hat erneut an Intensität gewonnen, nachdem Estland die Rückgabe mehrerer Bojen im Grenzfluss Narva vehement eingefordert hat. In einer diplomatischen Note erklärte das estnische Außenministerium unmissverständlich: „Das Territorium Estlands ist unverletzlich, und die Entfernung von Bojen aus unseren Gewässern ist inakzeptabel.“ Diese Erklärung wurde dem Vertreter der russischen Botschaft in Tallinn überreicht. Bereits im Mai 2024 hatte Russland 24 von insgesamt 50 Bojen, die von estnischer Seite zur Markierung der Schifffahrtsroute eingesetzt worden waren, ohne vorherige Absprache entfernt. Die Narva fungiert als Grenzlinie zwischen den beiden Nationen und markiert zudem die östliche Außengrenze der EU und der Nato. Trotz wiederholter estnischer Proteste wurden die Bojen bislang nicht zurückgegeben, und auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kritisierte das Vorgehen Russlands als aggressiv. Das estnische Außenministerium unterstreicht die Wichtigkeit, mit Blick auf die bevorstehende Schifffahrtssaison auch in diesem Jahr Bojen zu installieren. Der estnische Grenzschutz ist seit Jahren bestrebt, mit diesen Markierungen unabsichtliche Grenzübertritte zu verhindern und zieht eine konstruktive Lösung des Konflikts vor.
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Estland beharrt auf Rückgabe entfernter Bojen: Ein diplomatischer Appell an Russland
