30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Essen gehen wird teurer: Mehrwertsteuer auf Speisen steigt auf 19 Prozent

Essen gehen wird teurer: Mehrwertsteuer auf Speisen steigt auf 19 Prozent

Die Ampel-Koalition hat beschlossen, ab dem 1. Januar 2024 die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 7 Prozent auf 19 Prozent anzuheben. Diese Entscheidung sorgt bei Gastronomen und dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga für Empörung.

Der Dehoga-Präsident Guido Zöllick kritisierte die Steuererhöhung als Gefährdung von Existenzen und Verlust an Lebensqualität und gastronomischer Vielfalt. Zöllick warnte vor Preiserhöhungen, die besonders Normalverdiener und Geringverdiener hart treffen würden. Zudem befürchtet er negative Auswirkungen wie Umsatzverluste, Betriebsaufgaben und Jobkündigungen sowie niedrigere Steuermehreinnahmen für den Staat.

Bereits seit Januar 2021 sind die Preise in der Gastronomie um etwa 20 Prozent gestiegen. Ob die Gastronomen die Steuererhöhung eins zu eins an die Kunden weitergeben, bleibt abzuwarten. Sollten sie dies tun, würden die Preise für Speisen deutlich ansteigen. Beispiele zeigen, dass ein Salat, der aktuell 10,70 Euro kostet, bald 11,90 Euro kosten könnte. Ein Nudelgericht, das derzeit 15 Euro kostet, würde bald 16,68 Euro kosten. Für ein Steak könnte der Preis von 25 Euro auf 27,80 Euro steigen. Insgesamt könnten die Preise um etwa 11,2 Prozent ansteigen.

Die Corona-Pandemie und die steigenden Preise von Lebensmitteln und Energie setzen der Gastronomiebranche weiter zu. Im ersten Halbjahr 2021 erwirtschaftete das Gastgewerbe nominal 9,6 Prozent mehr Umsatz als im ersten Halbjahr 2019, jedoch war der reale Umsatzverlust aufgrund von Preissteigerungen bei 10,4 Prozent. Zudem mussten in den Jahren 2020 und 2021 rund 27.000 Unternehmen im Gaststättengewerbe schließen. Der Dehoga befürchtet, dass weitere 12.000 Betriebe aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung geschlossen werden könnten.

Es gibt jedoch auch Stimmen, die die Entscheidung der Politik befürworten. Die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer beispielsweise argumentiert, dass die Corona-Pandemie vorbei sei und die Gastronomie daher nicht weiterhin extra unterstützt werden müsse.

Die Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen in der Gastronomie wird somit ab Januar 2024 umgesetzt, da laut der Ampel-Koalition 7 Prozent Mehrwertsteuer aktuell nicht finanzierbar seien.