15. Januar, 2025

Wirtschaft

Esprit zieht sich aus Deutschland zurück: 1300 Stellen betroffen

Esprit zieht sich aus Deutschland zurück: 1300 Stellen betroffen

Der Modekonzern Esprit wird bis Ende des Jahres alle seine 56 Filialen in Deutschland schließen. Dies führt zum Verlust von rund 1300 Arbeitsplätzen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft von Esprit sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Gesellschaften sollen abgewickelt und die verbliebenen Produkte in den Filialen abverkauft werden. Alteri übernimmt weder das operative Geschäft noch die Filialen oder deren Arbeitnehmer. Dies bedeutet das Aus für die Arbeitsplätze sowohl in den Läden als auch in der Zentrale in Ratingen. Die Gläubigerausschüsse der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften stimmen derzeit über eine entsprechende Grundlagenvereinbarung ab.

Trotz dieser Umstrukturierungen soll die Marke Esprit weiterhin bestehen bleiben. Produkte unter der Marke Esprit sollen auch zukünftig in Deutschland erhältlich sein, allerdings ist noch unklar, in welcher Form. Alteri besitzt bereits das Modeunternehmen CBR Fashion, das die Marken Street One und Cecil führt.

Im Mai hatten die Esprit Europe GmbH und sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Verfahren wurde am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet. Die Esprit Europe GmbH fungiert als Obergesellschaft für Esprit in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in verschiedenen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert.

Die weltweiten Geschäfte des Konzerns, der in rund 40 Ländern aktiv ist, sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft, Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland bleibt jedoch der wichtigste Markt für den Konzern.

Bereits im Jahr 2020 hatte Esprit ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften eingeleitet, was zur Schließung von etwa 50 Filialen und dem Wegfall von rund 1100 Stellen führte.