Der Modekonzern Esprit hat eine strategische Anpassung bei seinem Rückzug vom deutschen Markt vorgenommen: Rund 30 der insgesamt 56 Geschäfte, die ursprünglich bereits bis Ende November schließen sollten, bleiben nun bis Ende Januar geöffnet. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dies sei eine Entscheidung, um das Weihnachtsgeschäft sowie besonders umsatzstarke Aktionstage wie den Black Friday noch voll auszunutzen. Diese Änderung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Sachwalter und den Gläubigerausschüssen beschlossen. Im Zuge der Insolvenz des Europageschäfts, die im Mai aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung angemeldet wurde, hatte Esprit bereits im Sommer verkündet, alle deutschen Filialen aufzugeben. 1300 Arbeitsplätze sind betroffen. Dennoch konnte eine Übereinkunft mit einem Teil des Personals über eine befristete Weiterbeschäftigung erzielt werden. Die Firmenzentrale in Ratingen wird wie geplant Ende November geräumt, während die Einnahmen aus dem Schlussverkauf den Gläubigern zugute kommen sollen. Für die Zukunft der Esprit-Marke sind bereits Weichen gestellt: Die Markenrechte für Schuhe in Europa hat Deichmann, der größte deutsche Schuhhändler und langjährige Lizenznehmer von Esprit, übernommen. Die Verantwortlichkeit für den Textilbereich geht an die Theia Group of Companies, einen spezialisierten Anbieter im Marken-Management.