12. September, 2024

Wirtschaft

Esprit schließt alle deutschen Filialen und dreht europäischer Modewelt den Rücken zu

Esprit schließt alle deutschen Filialen und dreht europäischer Modewelt den Rücken zu

Der Modekonzern Esprit wird bis zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland schließen, was den Verlust von rund 1300 Arbeitsplätzen zur Folge hat. Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden. Über den Kaufpreis wurden bisher keine Angaben gemacht.

Das operative Geschäft, also weder die Filialen noch die Arbeitnehmer, werden von Alteri übernommen. Die Produkte in den Läden sollen jedoch abverkauft werden, und die Gesellschaften werden abgewickelt. Die Gläubigerausschüsse der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften planen, eine entsprechende Vereinbarung zu unterzeichnen.

Die Marke Esprit soll weiterhin bestehen bleiben. Produkte unter diesem Label werden auch künftig hergestellt und in Deutschland verkauft, wenngleich die genaue Vertriebsform noch unklar bleibt. Alteri besitzt zudem das Modeunternehmen CBR Fashion, das mit den Marken Street One und Cecil operiert.

Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten im Mai einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt, und das Verfahren wurde am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet. Die Esprit Europe GmbH koordiniert die Geschäfte für Esprit in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Der Einkauf und Vertrieb sind dabei in zahlreichen Tochtergesellschaften organisiert.

Die internationalen Geschäfte von Esprit bleiben von der Insolvenz unberührt. Der Konzern ist in rund 40 Ländern aktiv, wobei die Hauptgesellschaft in Hongkong sitzt. Deutschland gilt allerdings als der wichtigste Markt des Unternehmens.

Bereits im Jahr 2020 hatte Esprit ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Tochtergesellschaften durchgeführt, bei dem etwa 50 Filialen geschlossen und rund 1100 Stellen gestrichen worden waren.