Der andauernde Konflikt in Syrien erreicht eine neue Eskalationsstufe, nachdem islamistische Rebellen, angeführt von der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), erneut Angriffe auf Aleppo gestartet haben. Dabei kamen vier Menschen ums Leben. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur veröffentlichte Bilder von beschädigten Gebäuden, die angeblich die Folgen des Beschusses nahe der Universitätsstadt zeigen, während HTS diese Berichte als 'Propaganda' des Assad-Regimes abtut. Die Rebellen rechtfertigen ihre Angriffe als Reaktion auf verstärkte Kampagnen der Assad-treuen Kräfte, zu denen auch die vom Iran unterstützte libanesische Gruppe Hizbollah gehört. Berichten zufolge haben die Aufständischen begonnen, in Aleppo vorzurücken und forderten die syrischen Soldaten zur Fahnenflucht auf, wobei die Echtheit dieser Behauptungen nicht verifiziert werden konnte. Die anhaltenden Kämpfe fordern weiterhin einen hohen Tribut von der Zivilbevölkerung. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sind zwischen Dienstag und Donnerstag mindestens zwölf Zivilisten, darunter vier Kinder, durch die Feindseligkeiten ums Leben gekommen. Zudem wurden rund 14.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Nach dem von Russland und Iran gestützten Sieg des Assad-Regimes über die Rebellion wurden zahlreiche Zivilisten und verbleibende Oppositionskämpfer in die nordwestliche Region Idlib gedrängt, die mittlerweile von HTS dominiert wird. Die Region erlebt nun die schwerste Bedrohung für Assad seit Jahren, nachdem die Rebellen am Mittwoch eine neue Offensive in Richtung der von Regierungstruppen kontrollierten Gebiete gestartet haben. Mittels fortschrittlicher Waffen und unter Ausnutzung der momentanen Lage durch israelische Militäroperationen gegen iran-verbundene Gruppen haben sie bedeutende Geländegewinne erzielt.