26. Oktober, 2024

Politik

Eskalation in Nahost: USA mahnen Iran zur Zurückhaltung

Eskalation in Nahost: USA mahnen Iran zur Zurückhaltung

Der Iran zeigt sich nach dem israelischen Vergeltungsschlag verhalten: Lediglich zwei Soldaten der Revolutionsgarden seien getötet worden, die Schäden seien gering, so die iranische Führung. Dennoch wächst in der Region die Furcht vor einer Eskalation, deshalb rufen Frankreich und Großbritannien die Konfliktparteien zur Mäßigung auf. Der israelische Angriff war die Antwort auf einen Raketenbeschuss der Revolutionsgarden vom 1. Oktober, bei dem rund 200 ballistische Raketen abgefeuert wurden. Experten des arabischen Senders Al-Arabija bezeichnen die israelische Reaktion als kalkuliert und darauf bedacht, die Lage nicht weiter zu destabilisieren. Auch israelische Beobachter betonen, dass der Konflikt wahrscheinlich kontrollierbar bleibe. In einem Interview mit CNN erklärte Miri Eisin, frühere israelische Regierungssprecherin, der Angriff demonstriere Israels militärische und geheimdienstliche Stärke. Auch bestätigte der Armeesprecher den offiziellen Beginn und Abschluss der Operation. Quellen der Website Axios gaben an, Israel habe dem Iran über Mittelsmänner mit einer schwereren Reaktion gedroht, sollten bei einem Gegenschlag Zivilopfer in Israel auftreten. US-Präsident Joe Biden hofft, dass der israelische Angriff den Schlusspunkt in der Eskalation setzt, insbesondere vor den bevorstehenden Präsidentenwahlen. Das US-Verteidigungsministerium betont seine Unterstützung für Israels Sicherheit. Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte in einem Gespräch mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant die unverbrüchliche Unterstützung der USA. Bundeskanzler Olaf Scholz rief den Iran ebenfalls zur Zurückhaltung auf, um eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten zu ermöglichen. Laut iranischer Medienberichte seien die Schäden an den iranischen Militärstützpunkten überschaubar, obwohl Explosionen in der Hauptstadt Teheran zu hören waren. Eine Quelle der iranischen Revolutionsgarden kündigte an, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Reaktion erfahren werde. Das iranische Militär plant verschiedene Szenarien für potenzielle Vergeltungsmaßnahmen. Die israelische Operation mit dem Codenamen "Tage der Umkehr" zielte auf Raketenfabriken und -stellungen im Iran ab und wurde nach etwa fünf Stunden beendet. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant genehmigten den Angriff noch am Freitagabend während einer Telefonkonferenz.