04. Oktober, 2024

Politik

Eskalation in Nahost: Israel bombardiert Hisbollah-Versteck nahe Beirut

Eskalation in Nahost: Israel bombardiert Hisbollah-Versteck nahe Beirut

Die israelische Armee hat am frühen Freitagmorgen eine intensive Bombenkampagne gegen einen unterirdischen Bunker nahe Beirut gestartet. Ziel war Hashem Safieddine, mutmaßlich ein führender Nachfolger des ermordeten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah. Dies erklärten drei israelische Beamte, die unter der Bedingung der Anonymität sprachen. Bei dem Angriff wurden hochrangige Hisbollah-Mitglieder südlich der libanesischen Hauptstadt attackiert. Bereits zuvor gab es Evakuierungswarnungen für zusätzliche 20 Ortschaften im Süden Libanons als Vorbereitung auf mögliche weitere militärische Aktionen.

Die jüngste Serie lauter Explosionen erschütterte den Dahiya, einen dicht besiedelten Bezirk bei Beirut, der als Hisbollah-Hochburg gilt. Dabei wurden umliegende Gebäude erschüttert, und die Explosionen waren in einem Umkreis von über 15 Meilen zu hören. Über das Schicksal der Hisbollah-Führer gibt es bisher keine klaren Informationen. Im Zuge dieser Eskalation erwägt Israel auch einen Angriff auf den Iran, nachdem aus Teheran am Dienstag 200 Raketen als Vergeltungsmaßnahme für die Ermordung von Nasrallah und anderen Führungsfiguren abgeschossen wurden. Iran und die USA haben sich gegenseitig mit weiteren Reaktionen gedroht.

Unterdessen führte die israelische Armee Angriffe auf über 200 Ziele im Libanon aus, darunter Regierungsgebäude in Bint Dschbeil nahe der Grenze, wo laut Israel 15 Hisbollah-Kämpfer getötet wurden. Auch im Westjordanland wurden ungewöhnlich starke Luftschläge auf mutmaßliche palästinensische Kämpfer durchgeführt, die zu mindestens 18 Todesopfern führten. Dies liegt über dem typischen Ausmaß für die Region, in der rund drei Millionen Palästinenser leben.

Ein Angriff in einem zentralen Stadtteil Beiruts traf ein Gebäude in der Nähe des libanesischen Parlaments und westlicher Botschaften, tötete neun Helfer und verletzte weitere 14 Menschen. Bewohner berichten von schweren Erschütterungen und einer zunehmend unsicheren Situation in der Stadt.