Israels jüngste Luftangriffe auf Hezbollah-Stellungen im Libanon führten zu erschütternden Verlusten: Fast 500 Menschen, darunter Dutzende Frauen und Kinder, fanden den Tod. Über 1.000 weitere Personen erlitten Verletzungen, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Dies markiert den blutigsten Tag israelischer Angriffe seit 2006, als Israel zuletzt Krieg gegen die von Iran unterstützte militante Gruppe Hezbollah führte.
Die Angriffe stellten Israels bislang heftigsten Versuch dar, den Widerstand der Hezbollah zu brechen. Bereits in der Vorwoche führten israelische Spezialeinheiten geheime Operationen durch, bei denen Drahtlosgeräte von Hezbollah-Mitgliedern zerstört und mindestens 37 Menschen getötet wurden. Die israelische Armee erklärte, die Luftwaffe habe gestern rund 1.600 Ziele der Hezbollah im Libanon getroffen und werde die Angriffe fortsetzen.
Trotz der intensiven Militäraktionen konnte Israel bisher nicht erreichen, dass sich die Hezbollah von der libanesisch-israelischen Grenze zurückzieht. Im Gegenteil, die Hezbollah feuerte gestern eine Reihe von Raketen auf Israel ab, von denen die meisten durch das israelische Raketenabwehrsystem abgefangen wurden. Hezbollah-Führer haben angekündigt, ihre Angriffe fortzusetzen, bis Israel und Hamas einem Waffenstillstand im Gazastreifen zustimmen.
Im Zuge der Eskalation wurden Tausende libanesische Familien vertrieben. Laut dem libanesischen Gesundheitsminister trafen die israelischen Angriffe auch Fahrzeuge von fliehenden Zivilisten sowie Krankenwagen und Feuerwehrautos, die auf dem Weg zu Einsatzorten waren.
Im Gazastreifen griffen israelische Streitkräfte ein Schulgebäude an, in dem vertriebene Palästinenser Zuflucht suchten. Dabei wurden ein Ehepaar und ihre Tochter getötet und mehrere weitere Menschen verletzt, wie palästinensische Beamte berichteten.
Die USA reagieren auf die zunehmenden Spannungen mit der Entsendung von Dutzenden Soldaten in den Nahen Osten, um die Sicherheit der dort stationierten amerikanischen Kräfte zu gewährleisten, wie das Pentagon bekanntgab.