Die angespannte Lage in der Ukraine bleibt unverändert: Schwere Gefechte erschüttern erneut die Frontlinien mit massiver Artillerieunterstützung. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in seinem abendlichen Lagebericht 214 Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten. Insbesondere die Region um Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass steht im Fokus, wo russische Truppen durch Massenangriffe beachtliche Geländegewinne erzielten. Die Berichte beider Seiten widersprechen sich, was eine unabhängige Beurteilung des Frontverlaufs erschwert. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstreicht die prekäre Lage als ernst.
Der bekannte Militärblog "DeepState" berichtet über die Wiederherstellung ukrainischer Stellungen bei Kolisnykivka in der Region Charkiw. Auch in der von der Ukraine besetzten Region Kursk laufen heftige Auseinandersetzungen. Russische Truppen kämpfen darum, Gebiete zurückzuerobern, die seit dem Sommer unter ukrainischer Kontrolle stehen. Nach ukrainischen Angaben erlitten nordkoreanische Soldaten, die in russische Verbände integriert sind, erste schwere Verluste. Die ukrainische Einheit "Madjar" veröffentlichte auf der Plattform X Drohnenaufnahmen, die gefallene nordkoreanische Soldaten zeigen, was jedoch nicht unabhängig bestätigt werden konnte.
Nordkorea steht mit etwa 10.000 Truppen an der Seite Russlands in diesem Konflikt. Die Soldaten erhielten nach kurzer Ausbildung neue Ausrüstung und wurden an die Front bei Kursk verlegt.
Ein Erfolg der ukrainischen Streitkräfte erschütterte die russische Logistik: Sie zerstörten einen wichtigen russischen Versorgungszug in der Region Saporischschja. 40 Waggons, beladen mit Treibstoff, wurden in einem koordinierten Angriff aus Schienen gesprengt und in Brand gesetzt, wodurch eine signifikante Bahn-Versorgungsstrecke unterbrochen wurde. Ukrainische Medien, darunter die "Ukrajinska Prawda", veröffentlichten entsprechende Drohnenaufnahmen des Vorfalls. Ein angeblicher Anschlag auf Gleisanlagen in Uljanowsk, Russland, wurde von der lokalen Verwaltung als Falschnachricht abgewehrt.
Unterdessen sorgt der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für diplomatische Spannungen. Seine Friedensappelle stoßen bei der russischen Regierung auf scharfe Kritik. Das russische Außenministerium, vertreten durch Maria Sacharowa, wirft dem Westen Verantwortung für das Blutvergießen vor, darunter Deutschland aufgrund von Waffenlieferungen. Lambsdorffs Äußerungen bei einem Konzert sorgten für Unmut in Moskau.
Präsident Wladimir Putin startete vor fast drei Jahren die Invasion in die Ukraine mit einem großen Raketenangriff. Die verheerenden Folgen sind weitreichend: Zahlreiche Städte in der Ukraine wurden zerstört und viele zivile Opfer beklagt. Trotz dokumentierter Kriegsverbrechen seitens der russischen Armee sieht der Kreml die Verantwortung bei der Ukraine und dem Westen. Friedensverhandlungen erscheinen aktuell fern, da Russlands Bedingungen einer Kapitulation gleichkommen.