Der jüngste Konflikt im Westjordanland hat zu einem weitreichenden Stillstand des öffentlichen Lebens geführt. In der Stadt Tulkarem wurde ein Generalstreik ausgerufen, nachdem ein israelischer Luftangriff mindestens 18 Menschenleben forderte. Die Aktion fand an einem Freitag statt, einem bedeutsamen Wochentag für Muslime, an dem das öffentliche Leben sowieso tendenziell ruhiger ist.
Der Angriff zielte auf ein Gebäude, in dem sich nach Angaben der israelischen Armee der Hamas-Führer Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi aufhielt. Ihm wird vorgeworfen, eine Schlüsselrolle bei Angriffen auf Israel gespielt zu haben. Unter den Opfern des Angriffs befinden sich neben Zivilisten auch Mitglieder der Hamas sowie des Palästinensischen Islamischen Dschihads, die angeblich ein Attentat gegen Israel planten.
Die Angriffe und die anschließende Reaktion verdeutlichen die anhaltenden Spannungen in der Region. Seit dem Ausbruch des Gaza-Konflikts vor etwa einem Jahr sind im Westjordanland mehr als 700 Palästinenser bei verschiedenen Gewaltereignissen ums Leben gekommen. Diese schwere Bilanz umfasst Kämpfe gegen die israelische Armee, missglückte Anschläge und Übergriffe radikaler Siedler.