20. September, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten spitzt sich zu: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur Akil

Eskalation im Nahen Osten spitzt sich zu: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur Akil

Das israelische Militär meldet den erfolgreichen gezielten Angriff auf Ibrahim Akil, einen hochrangigen Militärkommandeur der Hisbollah in Beirut. Laut Armeeangaben starben bei dem Angriff mindestens zwölf Menschen, darunter auch weitere hochrangige Hisbollah-Mitglieder. Zuvor hatten israelische Kampfjets eine der massivsten Beschusswellen seit Beginn der Auseinandersetzungen im Oktober vergangenen Jahres geflogen.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte den Tod Akils, der zugleich auch mit einem US-Kopfgeld von sieben Millionen Dollar belegt war. Akil, Gründungsmitglied der Hisbollah, spielte eine zentrale Rolle im militärischen Flügel der schiitischen Organisation. Seine Tötung folgt auf den gezielten Angriff auf seinen Vorgänger Fuad Schukr im August.

Des Weiteren meldet die israelische Armee den Abschuss von etwa 200 Geschossen aus dem Libanon auf Nordisrael, wodurch die Spannungen weiter angeheizt werden.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant verkündete, man werde weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, selbst wenn dies Angriffe in bewohnten Gebieten Beiruts erfordere. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu betonte die Entschlossenheit der israelischen Regierung, die gesetzten Ziele zu erreichen.

Mit den kontinuierlichen Angriffen wächst die Angst vor einem umfassenden Krieg und einer Ausweitung des Konflikts auf die Region. Amtlichen Angaben zufolge sind im Libanon bereits etwa 600 Menschen, die meisten davon Hisbollah-Mitglieder, ums Leben gekommen. Auf israelischer Seite zählt man bisher 52 Tote, darunter 26 Zivilisten.

Inmitten dieser Eskalation bemüht sich die internationale Gemeinschaft weiterhin um eine diplomatische Lösung. John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, äußerte die Hoffnung, dass ein Krieg noch abgewendet werden könne.

Israel intensiviert seine Angriffe mit Kampfflugzeugen auf Raketenabschussrampen der Hisbollah und zahlreiche Brände im Norden Israels sind die Folge. Die israelische Bevölkerung in dieser Region wird aufgefordert, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

Die Befürchtungen vor einer israelischen Bodenoffensive nehmen zu. Israel verfolgt das Ziel, die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu drängen, damit zehntausende geflüchtete Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

Die Hisbollah kündigte jedoch an, den Raketenbeschuss fortzusetzen, bis der Gaza-Krieg beendet ist, und wirft Israel zudem für diverse Explosionen in Nordisrael vor, von denen 37 Menschen betroffen waren.

Trotz der anhaltenden Bemühungen um eine Feuerpause sind die Vermittlungen zwischen Israel und Hamas bislang erfolglos. US-Beamte äußerten sich skeptisch, dass während der Amtszeit von Präsident Joe Biden noch eine Einigung erreicht werden könne.