Die Spannungen im Nahen Osten haben gestern einen dramatischen Höhepunkt erreicht, als die israelischen Streitkräfte einen gezielten Luftangriff auf ein Wohngebäude in den südlichen Vororten Beiruts durchführten. Der Angriff behauptete das Leben eines führenden Kommandeurs der Hisbollah-Militärführung, Ibrahim Aqeel, und entzündet Ängste vor einem möglicherweise ausbrechenden Krieg zwischen Israel und Hisbollah.
Libanesische Behörden berichten, dass durch den Angriff zwei Wohngebäude einstürzten, was mindestens 14 Todesopfer und mindestens 66 Verletzte, darunter auch Kinder, forderte. Lokalen Berichten zufolge befand sich Aqeel zu dem Zeitpunkt des Angriffs in einem Treffen mit weiteren Kommandeuren unter dem Gebäude. Die Hisbollah bestätigte den Tod Aqeels, der von den USA wegen seiner Verbindung zu zwei Bombenanschlägen im Jahr 1983, die über 350 Menschen im US-Botschaftsgebäude in Beirut und im US-Marine-Corps-Stützpunkt das Leben kosteten, gesucht wurde.
Der Angriff markiert den jüngsten Treffer in einer Reihe von Rückschlägen für die Hisbollah, die erst vor wenigen Tagen durch koordinierte Angriffe auf ihre Kommunikationsgeräte, darunter Pager und Walkie-Talkies, empfindlich getroffen wurde.
Parallel dazu kursieren Videos in den sozialen Medien, die israelische Soldaten zeigen, wie sie drei Palästinenser während einer Razzia in der Westbank-Stadt Qabatiya von einem Gebäude werfen. Diese Vorfälle dürften die ohnehin hohe Spannungsdynamik weiter anheizen.