10. Oktober, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten: Israel und Iran nähern sich gefährlich einer direkten Konfrontation

Eskalation im Nahen Osten: Israel und Iran nähern sich gefährlich einer direkten Konfrontation

Spannungen zwischen Israel und dem Iran und dessen Verbündeten eskalieren weiter und drohen, beide Nationen an den Rand eines direkten Krieges zu führen. In der letzten Woche feuerten iranische Truppen rund 200 Raketen auf israelisches Gebiet ab, woraufhin Israel sich nun auf eine Erwiderung vorbereitet. Eine militärische Zuspitzung könnte möglicherweise auch Golfstaaten sowie die USA in den Konflikt hineinziehen.

Israel erwägt dabei mehrere Ziele im Iran anzugreifen, wobei die am wenigsten provozierende Taktik ein Vergeltungsschlag gegen iranische Raketenbasen wäre. Der Bereich um die Stadt Kermānschāh, ein bekannter Abschussort früherer iranischer Raketenangriffe auf US-Ziele in Irak und Syrien, könnte ins Visier geraten. Ein weiterer Ansatz wäre der Angriff auf militärische und politische Führer, analog zu früheren Aktionen gegen Hamas und Hisbollah.

Um den Iran wirtschaftlich zu schwächen, könnte Israel auch die Öl-Infrastruktur des Landes ins Visier nehmen, wodurch die ohnehin anfällige iranische Wirtschaft noch stärker unter Druck geraten würde. Am meisten Beachtung aber finden Pläne für Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, welche Israel bereits seit über zwei Jahrzehnten in Betracht zieht. Der Iran behauptet, diese Anlagen dienten zivilen Zwecken, jedoch hegen viele den Verdacht, dass das Land kurz vor der Produktion nuklearer Waffen steht.

Sowohl Israel als auch der Iran verfügen über Raketenarsenale, die Ziele in jeweils beiden Ländern bequem erreichen können. Israel würde voraussichtlich Flugzeuge einsetzen, um den Iran anzugreifen, was durch Nachbetankungen in der Luft und Überfluggenehmigungen arabischer Staaten erschwert wird.

Auf der anderen Seite rüstet der Iran mit einem beeindruckenden und vielseitigen Raketenarsenal auf. Der Shahab-3, eine flüssigkeitsbetriebene Rakete, hat eine Reichweite von 1.300 km und bringt damit israelische Ziele in Reichweite. Die Sejjil-Rakete könnte Teile Europas gefährden. Iranische Verbündete in Libanon, Gaza und Jemen sind mit iranischen Waffen gut ausgestattet, die Tel Aviv erreichen könnten. Israel jedoch, insbesondere seine Aktionen gegen die "Achse des Widerstands", hat die Abschreckungskraft des Iran erheblich geschwächt.

Die Verteidigung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Israels Luftabwehr ist dem iranischen Pendant weit überlegen. Die Mehrheit der im April abgefeuerten iranischen Raketen wurde abgefangen und zerstört. Diese Verteidigungsstärke macht eine umfassende israelische Reaktion wahrscheinlicher. Dennoch gibt es keine Garantie für einen erfolgreichen Angriff auf den Iran. Israels Insider berichten, dass die Gelegenheit, das iranische Atomprogramm signifikant zu stören, möglicherweise verstrichen ist, da relevante Anlagen tief unterirdisch versteckt und die nukleare Expertise weit verbreitet ist.