23. September, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten: Israel intensiviert Angriffe auf Hisbollah und Hamas

Eskalation im Nahen Osten: Israel intensiviert Angriffe auf Hisbollah und Hamas

Israel weitet seine Militäraktionen gegen die Hisbollah im Libanon sowie gegen die Hamas im Gazastreifen aus. Insbesondere im Norden Israels bleiben die Spannungen hoch. Die israelische Armee führt derzeit umfangreiche Luftangriffe im Libanon durch, während erneute Sirenenalarme die Bewohner im Norden des Landes in Alarmbereitschaft versetzen. Die Hisbollah, eine schiitische Miliz mit Unterstützung des Iran, hat erneut Angriffe auf israelisches Gebiet eingestanden. Bislang gibt es keine Berichte über Opfer oder Schäden.

Generalstabschef Herzi Halevi kündigte an, dass Israel weiterhin entschlossen gegen die Hisbollah vorgehen werde. Er betonte, dass die Bewohner der grenznahen Gebiete bald nach Hause zurückkehren könnten und warnte die Hisbollah vor weiteren Vergeltungsmaßnahmen. Die Tötung mehrerer ranghoher Hisbollah-Kommandeure durch die israelische Luftwaffe nahe Beirut hat die Organisation schwer getroffen, so Halevi. Israels Botschaft sei klar: Wer die Sicherheit der israelischen Bürger bedroht, werde verfolgt.

Verteidigungsminister Joav Galant äußerte, die Hisbollah habe ihre bisher schwerste Woche durchlebt. Israel werde alle verfügbaren Mittel einsetzen, um seine strategischen Ziele zu erreichen. Die Hamas und die Hisbollah gehören zur sogenannten "Achse des Widerstands" des Iran, die sich gegen Israel richtet.

Premierminister Benjamin Netanjahu wies bei einer Sitzung des parlamentarischen Außen- und Verteidigungsausschusses auf die zweifache Bedrohung durch den Iran hin: einerseits die nukleare Gefahr, andererseits Angriffe aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Parallel dazu wurden im Iran zwölf Personen wegen angeblicher Spionagetätigkeiten für den israelischen Geheimdienst Mossad festgenommen. Diese sollen geheime Informationen gesammelt und weitergeleitet haben. Den Festgenommenen droht die Todesstrafe.

Auch im Gazastreifen setzt Israel seine Militäraktionen gegen die Hamas fort. Die Luftwaffe griff erneut eine Kommandozentrale an, wobei Maßnahmen getroffen wurden, um Zivilisten zu schützen. Laut Berichten sind etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln, die seit dem letzten Jahr im Gazastreifen festgehalten werden, noch am Leben. Die Hamas und andere Terrorgruppen hatten im vergangenen Jahr über 1.200 Menschen in Israel getötet und zahlreiche entführt, was den Gaza-Krieg auslöste.

Israelische Medien berichten von Plänen für eine mögliche Belagerung des nördlichen Gazastreifens. Ziel sei es, die Hamas von der zivilen Verwaltung und den Hilfsgütern abzuschneiden, um Druck für eine Freilassung der Geiseln auszuüben. Bewohner des Nordens sollen dabei eine Woche Zeit bekommen, das Gebiet zu verlassen, bevor es zu einer militärischen Zone erklärt wird.