02. Oktober, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten: Iranischer Raketenangriff auf Israel als Vergeltungsschlag

Eskalation im Nahen Osten: Iranischer Raketenangriff auf Israel als Vergeltungsschlag

Der Iran hat am Dienstagabend einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet, bei dem rund 180 Geschosse abgefeuert wurden. Dies erfolgte als Vergeltung für die Tötung hochrangiger Führungspersonen der Hamas, Hisbollah und eines iranischen Generals. Infolge des Angriffs gibt es Berichte über einen Todesfall im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Die israelische Armee meldete Einschläge in verschiedenen Regionen, darunter Tel Aviv, wo starke Explosionen zu hören waren. US-Präsident Joe Biden wies das US-Militär an, Unterstützung zu leisten und iranische Raketen abzufangen. Nach etwa einer Stunde gab es Entwarnung; die israelische Bevölkerung durfte die Schutzräume verlassen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari warnte jedoch vor weiteren Konsequenzen für den Iran. Ein 38-jähriger Palästinenser aus Jericho verlor durch Raketensplitter sein Leben, und in Tel Aviv wurden zwei Personen leicht verletzt. Zudem fielen im Süden Tel Avivs bei einem Schuss- und Messerangriff mindestens sechs Personen zum Opfer. Die Revolutionsgarden der Iraner drohten mit weiteren "vernichtenden und zerstörerischen Angriffen", sollte Israel reagieren. UN-Generalsekretär António Guterres rief zur Zurückhaltung auf und forderte einen dringenden Waffenstillstand. Die US-Regierung hatte zuvor Israel vor einem unmittelbar bevorstehenden iranischen Angriff gewarnt, was die israelische Luftabwehr in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Bereits im April führte der Iran einen direkten Angriff auf Israel mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern durch, den das israelische Militär erfolgreich abwehrte. Die jüngste Eskalation ist eine Reaktion auf gezielte Tötungen ranghoher Generäle des Irans und deren Verbündeten in der Region. Die israelische Armee drang am Dienstag erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder in den Libanon ein, um dort begrenzte Angriffe auf Hisbollah-Ziele durchzuführen. In Beirut führte der Raketenangriff zu Freudenschüssen und Jubel unter der Bevölkerung, insbesondere im Vorort Haret Hreik, wo der Hisbollah-Chef Nasrallah getötet wurde. Seit der Revolution von 1979 sind die USA und Israel Erzfeinde des Irans. Der aktuelle Gaza-Krieg droht, den langjährigen Schattenkonflikt zu einem ausgewachsenen Flächenbrand zu eskalieren. Irans Revolutionsgarden, die Eliteeinheit des Landes, zeigt erneut ihre Schlagkraft.