Erneut verschärft sich die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten: Die Schiitenmiliz Hisbollah berichtet von Kämpfen im Grenzgebiet, nachdem israelische Bodentruppen versucht haben, in den libanesischen Ort Udaissa einzudringen. Diese wurden jedoch zum Rückzug gezwungen, was laut Hisbollah zu Opfern auf israelischer Seite führte. Parallel griff Israel erneut Beirut an und nahm 'terroristische Ziele' ins Visier, ohne Details zu benennen.
Bereits der zweite iranische Raketenangriff auf Israel innerhalb von fünf Monaten führte zu einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Nach einem Vorstoß israelischer Bodentruppen in den Libanon, fast ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs, eskalierte die Situation weiter, als der Iran rund 200 Raketen in Richtung Israel abfeuerte. Ein Großteil der Geschosse wurde abgefangen, doch ein Todesopfer im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv waren zu beklagen.
Medienberichten zufolge zielte der Iran auf zwei israelische Luftwaffenstützpunkte und das Hauptquartier des israelischen Geheimdienstes Mossad. Irans Außenminister Abbas Araghchi unterstrich nach Gesprächen mit internationalen Außenministern, dass der Angriff Vergeltung für die Tötung hoher Funktionäre der Hamas, Hisbollah und eines iranischen Generals sei. Währenddessen verlängerte der Iran die Sperrung seines Luftraums.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an und wies auf einen möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen hin. Der iranische Angriff hätte keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der israelischen Luftwaffe, betonte ein Armeesprecher. Netanjahu erklärte, der Iran habe einen Fehler gemacht und werde dafür bezahlen.
Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte vor einer weiteren Eskalation und warnte vor einem regionalen Flächenbrand. US-Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken unterstützten Israel und verurteilten den iranischen Angriff als inakzeptabel.