02. Oktober, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten: Iran feuert rund 180 Raketen auf Israel

Eskalation im Nahen Osten: Iran feuert rund 180 Raketen auf Israel

Derzeit trägt ein neuer militärischer Konflikt im Nahen Osten zur wachsenden Spannungen bei. Gestern startete der Iran mehrere Wellen ballistischer Raketen gegen Israel, was die Wahrscheinlichkeit eines umfassenden direkten Krieges zwischen zwei der mächtigsten Armeen der Region erheblich erhöht. Erfreulicherweise wurden aus Israel keine Opfer gemeldet, allerdings kam ein palästinensischer Mann durch herabfallende Trümmer im besetzten Westjordanland ums Leben.

Rund 180 Raketen wurden dabei laut der israelischen Armee vom Iran abgefeuert. Viele der Geschosse wurden von Israels Luftabwehrsystem abgefangen, einige schlugen jedoch im zentralen und südlichen Teil Israels ein. Auch die USA meldeten, dass ihre Zerstörer zur Abwehr ankommender Raketen beigetragen hätten.

„Der Iran hat heute Nacht einen großen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen”, erklärte Benjamin Netanyahu, der Premierminister Israels, gestern in einer Stellungnahme. Er versprach einen entsprechenden Gegenschlag.

Der ranghöchste iranische Militär, Mohammad Bagheri, teilte im staatlichen Fernsehen mit, dass die Raketen auf drei Militärbasen und das Hauptquartier des Mossad, des israelischen Geheimdienstes, abgezielt hätten. Bagheri betonte, dass der Iran bewusst keine zivilen Ziele oder Infrastruktur angegriffen habe. Die Revolutionsgarden des Iran erklärten, dass der Angriff eine Vergeltungsaktion für jüngste Attentate sei: Im Juli wurde der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, in Teheran getötet, und Israel ermordete letzte Woche den Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah.

Sicherheitsexperten und ehemalige Regierungsbeamte analysierten, dass Israels jüngste Schäden an Hisbollah, einer durch den Iran unterstützten Miliz, Teheran einen Großteil seiner Abschreckungskraft gegen einen breiteren israelischen Angriff genommen haben.

Unterdessen erklärte die israelische Armee, dass sie Minuten nach dem Raketenangriff Ziele der Hisbollah in Beirut angegriffen habe. Libanesische Gesundheitsbeamte berichteten, dass gestern 55 Menschen getötet und 156 verletzt worden seien.