Am Samstag bestätigte die libanesische Miliz Hisbollah den Tod ihres langjährigen Anführers Hassan Nasrallah infolge eines gezielten Angriffs Israels. Dieser Schlag markiert eine bedeutende Verschärfung der israelischen Kampagne gegen iranische Stellvertretermilitizen im Nahen Osten. Israels Bombardements zerstörten drei Wohngebäude, die nach israelischen Angaben das unterirdische Hauptquartier der Hisbollah beherbergten. Der Verlust Nasrallahs führt die Auseinandersetzungen Israels mit den von Iran unterstützten Kräften auf eine neue Ebene. Seit langem setzt Iran auf Organisationen wie die Hamas im Gaza-Streifen, Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen als vorderste Front im Konflikt mit Israel. Sollte Hisbollah tatsächlich einer erheblichen Schwächung erlegen sein, könnte dies die Bedrohungslage für Israel mildern und Iran unter Druck setzen, ob und wie es reagieren sollte. Trotz heftiger Verurteilung des Angriffs durch die iranische Führung sind bisher keine direkten Vergeltungsmaßnahmen ergriffen worden. Auch die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh im vergangenen Monat in Teheran durch Israel blieb ohne eine offensichtliche iranische Antwort. Dies hat einige Analysten zu der Annahme veranlasst, dass Iran eine direkte Konfrontation mit Israel vermeiden möchte. Ayatollah Ali Khamenei, Irans oberster Führer, bekundete am Samstag in einer Erklärung, dass "alle Widerstandskräfte in der Region mit und für die Hisbollah stehen und sie unterstützen."