Die seit einem Jahr andauernde Auseinandersetzung zwischen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon und den israelischen Streitkräften erreicht einen kritischen Punkt. Am Dienstag wurden mindestens 36 Personen bei israelischen Luftangriffen im Libanon getötet, während 150 weitere verletzt wurden. Die Hisbollah-Miliz feuerte im Gegenzug rund 180 Raketen auf Israel ab, was das ohnehin angespannte Klima weiter erhitzte.
In der drittgrößten israelischen Stadt Haifa kam es zwar nur zu leichteren Verletzungen, doch in der Region nahmen die Spannungen zwischen den Anrainerstaaten deutlich zu. Berichte über abgestimmte Treffen israelischer Minister und Militärs unterstreichen die Schwere der Lage, während ein möglicher Dialog zwischen US-Präsident Joe Biden und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu neue Dynamiken verspricht.
Das libanesische Gesundheitsministerium zählt bereits über 2.000 Tote seit Beginn der Gefechte, wobei keine Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern vorgenommen wird. Die Eskalationen erstrecken sich zudem bis nach Syrien. In Damaskus wurden bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff mehrere Menschen getötet, der auf ein von den Revolutionsgarden genutztes Gebäude zielte.
Internationale diplomatische Aktivitäten nehmen Fahrt auf. Galant, Israels Verteidigungsminister, verschob eine USA-Reise, während die USA überraschend geheime Gespräche mit dem Iran über einen möglichen Waffenstillstand führen. Dies könnte ein entscheidender Wendepunkt in einem konfliktreichen Jahr sein.