23. September, 2024

Politik

Eskalation im Libanon: Tote und Verletzte bei israelischen Luftangriffen

Eskalation im Libanon: Tote und Verletzte bei israelischen Luftangriffen

Die jüngste Eskalation im Südlibanon hat zu einem erschütternden Verlust an Menschenleben geführt. Mindestens 50 Menschen sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Luftangriffen ums Leben gekommen, während über 300 weitere verletzt wurden. Unter den Opfern befinden sich auch Frauen, Kinder und Sanitäter, was die Tragik der Ereignisse noch verstärkt. Es handelt sich um die gravierendsten Verluste in dieser Region seit Beginn der kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah vor etwa einem Jahr.

In den letzten Tagen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf den Libanon intensiviert, was bereits zu weiteren Opfern geführt hat. Die Frage, ob Israel eine Bodenoffensive plant, bleibt offen. Ein solches Szenario würde wahrscheinlich zu einer noch stärkeren Beteiligung verbündeter Milizen der Hisbollah oder des Irans führen. Allein am Montag meldete die israelische Armee mehr als 300 Angriffe auf Hisbollah-Ziele.

Seit nunmehr fast einem Jahr liefern sich die Hisbollah und Israel nahezu tägliche Gefechte. Diese Auseinandersetzungen haben über 500 Hisbollah-Kämpfer, zwei Dutzend libanesische Zivilisten sowie 48 israelische Soldaten und Zivilisten das Leben gekostet. Zudem mussten rund 150.000 Menschen auf beiden Seiten der Grenze ihre Wohnorte verlassen. Die Lage hat sich nach der Explosion Tausender Kommunikationsgeräte im Libanon und einem israelischen Angriff auf das Führungspersonal der Hisbollah nahe Beirut mit über 50 Todesopfern nochmals verschärft.

Die Hisbollah, die heute stärker bewaffnet ist als während der Kriege 1982 und 2006, agiert nach eigener Aussage in Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Beide Gruppen erhalten Unterstützung aus dem Iran. In jüngster Zeit hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Gaza reduziert und konzentriert sich verstärkt auf die Hisbollah. Ziel ist es, die Miliz hinter die 30 Kilometer von der Grenze entfernte Linie des Litani-Flusses zurückzudrängen, wie es die UN-Resolution 1701 vorschreibt. Allerdings wird diese Resolution weder von der UN-Beobachtermission noch von der libanesischen Armee durchgesetzt.

Die Hisbollah ist durch mehrere Angriffe geschwächt und hat die schwersten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. Insgesamt hat die Miliz innerhalb eines Jahres mehr als 8800 Raketen und Drohnen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Vor Beginn der Angriffe am 8. Oktober 2023 wurde das Waffenarsenal der Hisbollah auf rund 150.000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper geschätzt.