Ein schwerer Luftangriff der israelischen Streitkräfte hat im Gazastreifen erneut für Entsetzen gesorgt. Ziel des Angriffs war ein Gebäude, das ehemals als Schule diente. Nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa fanden dabei etwa 20 Menschen den Tod, darunter auch Kinder. Die israelische Armee erklärte hingegen, das Ziel sei ein Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas gewesen, das von dem ehemaligen Schulgebäude in Chan Junis aus operierte. Die humanitäre Zone, in der sich das Gebäude befindet, soll dabei bewusst und gezielt ins Visier genommen worden sein. Beide Parteien berichten von den Ereignissen aus stark unterschiedlichen Perspektiven, und eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist bisher nicht möglich. Die erneute Eskalation ist Teil eines andauernden Konflikts, der durch ein schreckliches Ereignis im vergangenen Jahr ausgelöst wurde. Am 7. Oktober des letzten Jahres kam es im Süden Israels zu einem Massaker, bei dem palästinensische Terroristen aus Gaza etwa 1.200 Menschen töteten und mehr als 250 weitere verschleppten. Seitdem befindet sich Israel im Krieg gegen die Hamas, eine militante islamistische Gruppe, die den Gazastreifen kontrolliert. Nach palästinensischen Berichten sind im Verlauf des Konflikts bislang rund 45.000 Menschen ums Leben gekommen. Bei den gemeldeten Opferzahlen bleibt jedoch unklar, wie viele Zivilisten und wie viele Kämpfer unter den Toten sind. Die Intensität und das Ausmaß der Kämpfe nehmen weiterhin kein Ende, während die internationale Gemeinschaft mit wachsender Besorgnis auf die Entwicklungen blickt.