Israels Armee hat bei einem jüngsten Vorstoß im südlichen Gazastreifen nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Mitglieder der Hamas getötet. Seit dem Beginn der Operation in der Stadt Chan Junis am Montag, erklärten die Militärbehörden, sei man sowohl über- als auch unterirdisch gegen die islamistische Organisation vorgegangen. Bei Gefechten mit den Soldaten, durch Panzerangriffe und Luftschläge seien die bewaffneten Männer getötet worden. Unabhängige Überprüfungen dieser Angaben liegen derzeit nicht vor.
Die israelischen Streitkräfte hatten am Montag die Einwohner des östlichen Teils von Chan Junis dazu aufgefordert, sofort das Gebiet zu verlassen. Laut nachrichtendienstlichen Informationen werde dieser Bereich von der Hamas für Raketenangriffe auf Israel genutzt und als Zugangspunkt verwendet, um ins Gebiet einzudringen. Die Armee betonte in sozialen Medien ihre Entschlossenheit, diese Aktivitäten zu unterbinden.
In der Vergangenheit war die israelische Armee bereits wiederholt und über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis gegen Hamas-Einheiten im Einsatz, zog sich jedoch jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurück.
Nach Berichten palästinensischer Quellen geraten bei der neuen Offensive der israelischen Streitkräfte auch Zivilisten zwischen die Fronten. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf Krankenhausmitarbeiter, dass mindestens 71 Palästinenser – darunter Frauen und Kinder – bei Beginn der Operation am Montag getötet wurden, weitere 200 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Augenzeugen berichteten, dass Tausende Zivilisten auf der Flucht seien und Chan Junis verlassen.