Eskalation im Gaza-Konflikt: Israelische Militäroperation trifft Schulkomplex in Jabaliya

Die israelische Armee meldete am Samstag einen gezielten Angriff auf ein Schulgelände im Norden Gazas, das von der Hamas als Basis genutzt wurde. Der nächtliche Angriff in Jabaliya war einer von mehreren, die von medizinischem Personal im ganzen Gebiet gemeldet wurden. Nach Angaben der Rettungsdienste in Gaza wurden bei dem Angriff auf die Halimah al-Saadiyah-Schule in Jabaliya vier Menschen getötet, die in Zelten Schutz suchten, die von vertriebenen Palästinensern rund um die Schule aufgestellt wurden. Die israelische Armee erklärte, dass ein "präziser Schlag" gegen Hamas-Kämpfer durchgeführt wurde, die das ehemalige Schulgelände als Basis nutzten, ohne jedoch nähere Angaben zu eventuellen Opfern zu machen. Man betonte, dass "zahlreiche Maßnahmen ergriffen wurden, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren", und beschuldigte Hamas-Kämpfer, sich unter die Zivilbevölkerung zu mischen. Laut den Gesundheitsbehörden in Gaza steigen die Opferzahlen durch die jüngsten Angriffe auf über 40.000 Palästinenser, die in den 11 Monaten des Konflikts ums Leben gekommen sind. Diese Zahlen differenzieren jedoch nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten. Der Angriff in Jabaliya wurde von weiteren Bombardierungen im nördlichen und zentralen Gaza begleitet, darunter auch in der Stadt Nuseirat und in Gaza-Stadt, bei denen laut Rettungsdiensten erneut Kinder unter den Opfern waren. Viele Schulen im umkämpften Gaza-Streifen wurden zu provisorischen Unterkünften umfunktioniert und beherbergen nun Zehntausende von Gazanern, die versuchen, den israelischen Bombardierungen zu entkommen. Für die fast zwei Millionen Zivilisten des Enklaves, die überwiegend durch die Kämpfe vertrieben wurden, erklärten UN-Beamte und Hilfsorganisationen, dass kein Ort in Gaza wirklich sicher sei. Israel hat geschworen, Hamas-Kämpfer zu treffen, wo immer sie sich befinden, und das Militär hat wiederholt Gebiete bombardiert, die zuvor den Zivilisten als sichere Zuflucht empfohlen wurden. In den letzten Monaten hat Israel wiederholt zivile Evakuationen angeordnet und die Größe der "humanitären Zone" in Zentral-Gaza verkleinert. Dies hat dazu geführt, dass immer mehr Palästinenser in immer engeren Räumen Zuflucht suchen oder in der Nähe von vermeintlich sicheren Orten wie Krankenhäusern und Schulen Schutz suchen mussten. Viele Einwohner Gazas wissen, dass die Schulen - der Unterricht wurde bereits wegen des Krieges eingestellt - nicht vor Angriffen sicher sind. Dennoch suchen die Menschen weiterhin rund um diese Gebäude Schutz, da sie zumindest über sanitäre Einrichtungen verfügen und Zugang zu Wasser und Toiletten bieten.