In der aktuellen politischen Landschaft der Bundesrepublik Deutschland brodelt es gewaltig. Die Spannungen zwischen den Parteien haben in den letzten Wochen ein bedenkliches Niveau erreicht, sodass sich alle Akteure in einer verfahrenen Lage befinden. Die Debatte hat sich derart zugespitzt, dass es nun primär darum geht, das eigene Gesicht zu wahren. Ein solcher Zustand passt eher zu einem heftigen Wahlkampf als zu einem harmonischen politischen Dialog. Demnach wird die Verfassung und damit auch die Demokratie auf eine harte Probe gestellt.
In dieser prekären Situation ist der Blick auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gerichtet. Die Forderung, dass er als Vermittler agieren sollte, wird lauter. Durch seine neutrale Position und seine Autorität, könnte er die verfahrene Lage entschärfen und den politischen Dialog zurück zu einem sachlichen Miteinander führen. Die derzeitigen Kontrahenten scheinen aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage zu sein, aus diesem Dilemma herauszukommen.
Eine mögliche Lösung bahnt sich am Horizont an: Bundeskanzler Scholz könnte vor Weihnachten die Vertrauensfrage stellen und nach den Feiertagen könnte der Bundestag aufgelöst werden. Somit würden Neuwahlen im Zeitrahmen von Mitte Februar bis Anfang März möglich. Diese Option könnte den politischen Knoten vielleicht lösen. Doch was spricht eigentlich gegen einen solchen Lösungsansatz?