21. Dezember, 2024

Politik

Eskalation am Nordrand: Nasrallah droht Israel mit Vergeltung

Eskalation am Nordrand: Nasrallah droht Israel mit Vergeltung

Inmitten der jüngsten Spannungen und tödlichen Auseinandersetzungen hat Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah Israel des versuchten „Völkermords“ beschuldigt und Vergeltung angekündigt. In einer im Fernsehen übertragenen Rede klagte Nasrallah, Israel habe binnen zwei Tagen und jeweils einer Minute pro Tag zur Tötung von über 5.000 Menschen angesetzt. Er betonte, dieser Angriff sei eine Kriegserklärung und Israel habe alle roten Linien überschritten.

Unterdessen setzt Nasrallah auf Vergeltung und kündigte an, den Beschuss Nordisraels fortzuführen, bis die israelischen Angriffe auf Gaza enden. Israel seinerseits strebt durch militärischen und diplomatischen Druck die Einstellung der Hisbollah-Angriffe und deren Rückzug hinter den Litani-Fluss an, gemäß einer UN-Resolution. Dies würde rund 60.000 Vertriebenen die Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen.

Nasrallah räumte ein, dass die Hisbollah einen schweren Schlag erlitten habe – einen beispiellosen in der Geschichte des libanesischen Widerstands. Er wies auch auf die technologische Überlegenheit Israels hin, die durch Unterstützung aus den USA und dem Westen ermöglicht wird. Mindestens 37 Menschen verloren in den letzten Tagen durch die Angriffe ihr Leben, weitere 3.000 wurden verletzt.

Während Nasrallah sprach, wurde der gemeinsame Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze fortgesetzt. Zwei israelische Soldaten kamen dabei ums Leben, einer durch eine sprengstoffbeladene Drohne und ein weiterer durch Panzerabwehrraketen. Acht weitere Soldaten wurden verletzt.

Seit Beginn des Gaza-Konflikts vor fast einem Jahr hat die Hisbollah ihre Angriffe auf Israel verstärkt und die Einstellung der Angriffe an eine Waffenruhe mit der Hamas geknüpft. Im Libanon starben bislang etwa 600 Menschen, darunter viele Hisbollah-Mitglieder, während in Israel 48 Personen durch Angriffe der Miliz getötet wurden.

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi genehmigte unterdessen neue militärische Pläne für die nördliche Front zur Schaffung sicherer Bedingungen für die Rückkehr der israelischen Bürger. Details zu den Plänen wurden noch nicht bekannt gegeben.

Auch die Lufthansa-Gruppe reagierte auf die angespannte Lage und verlängerte ihren Flugstopp von und nach Israel und Iran bis 24. September sowie nach Beirut bis 26. Oktober. Der israelische und iranische Luftraum soll weiterhin umflogen werden.