31. Oktober, 2024

Wirtschaft

ESG-Berichterstattung auf dem Vormarsch – Trotzt politischem Gegenwind

ESG-Berichterstattung auf dem Vormarsch – Trotzt politischem Gegenwind

In jüngster Zeit haben zahlreiche US-Unternehmen ihre Berichterstattung in Bezug auf Umwelt- und Sozialthemen verstärkt, ungeachtet des anhaltenden Drucks von konservativen Politikern. Dabei wird deutlich, welchen Stellenwert Investoren und Regulierungsbehörden inzwischen auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Angelegenheiten (ESG) legen, insbesondere angesichts der rapiden globalen Erwärmung und sich wandelnden Bevölkerungsstrukturen. Während einige konservative Stimmen die Aufmerksamkeit auf ESG-Themen als fehlgeleitet betrachten, sehen andere die Gefahr, dass solche Offenlegungen Aktivisten ein Werkzeug in die Hand geben könnten, um Unternehmen zu unnötigen Veränderungen zu zwingen. Laut Shiva Rajgopol, Professor an der Columbia Business School, sind die meisten ESG-Probleme auch Geschäftsprobleme. Ein Blick in die Risikofaktoren von Unternehmensberichten zeige, dass zahlreiche „E“ und „S“ Herausforderungen darin präsent sind. Dennoch gibt es prominente Beispiele von Unternehmen, die ihre ESG-Bemühungen etwas zurückgefahren haben. Viele Führungskräfte könnten bis zu den nationalen Wahlen am 5. November abwarten, um ein neues Machtgefüge in Washington abzuwarten, so Rajgopol. Diese könnten Bestrebungen zur Einschränkung von ESG-Investitionen entweder beleben oder unterdrücken – ein Anliegen, das bisher nur schleppend vorangekommen ist. Die Offenlegung von Arbeitsmarktdaten nach Rasse und Geschlecht durch S&P 500-Unternehmen ist von 5,3 % im Jahr 2019 auf 82,6 % gestiegen. Dies ist laut DiversIQ ein klares Zeichen für die Reaktion auf neue regulatorische Anforderungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive der EU. Der Anteil an Unternehmen, die Umweltdaten veröffentlichen, ist ebenfalls erheblich gestiegen: 85 % der großen amerikanischen Unternehmen offenbarten Ende des letzten Jahres Details zu ihren Treibhausgasemissionen, verglichen mit 54 % im Jahr 2019. ESG-aktivistische Investoren, einschließlich Demokratischer öffentlicher Pensionsbeamter, streben diese Offenlegungen gezielt an, und viele Unternehmen haben öffentliche Verpflichtungen in Bezug auf Klima, Lohngerechtigkeit und die Belegschaft eingegangen, die sich nicht einfach mit dem nächsten Nachrichtenzyklus ändern lassen.