Alarmierende Zahlen über die Bildungslandschaft in Deutschland erfordern dringendes Handeln: Mit 12,2 Prozent liegt die Abbrecherquote unter jungen Menschen deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union, welcher bei 9,6 Prozent verzeichnet wird. Dies stellt Deutschland in eine unvorteilhafte Position im europäischen Vergleich – nur Rumänien, Spanien und Ungarn verzeichnen höhere Quoten.
Während sich die EU-weite Quote seit 2018 positiv entwickelt und um 0,9 Prozentpunkte verringert hat, steuert Deutschland in die entgegengesetzte Richtung mit einer Verschlechterung um 1,9 Punkte im gleichen Zeitraum. Ein Hoffnungsschimmer ist allerdings die leichte Verbesserung von 2021 auf 2022, bei der die Bundesrepublik einen Rückgang von 0,3 Punkten – parallel zum EU-Durchschnitt – erreichen konnte.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeigt sich besorgt über diese Entwicklung und setzt sich für eine Kehrtwende in der Bildungspolitik ein. Die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen stehen dabei im Zentrum der Bemühungen. Die Ankündigung des 'Startchancen'-Programms, das insbesondere Bildungseinrichtungen in sozialen Brennpunkten fördern soll, wird als erster Schritt für das nächste Schuljahr gesehen. Stark-Watzinger betont, dass weitere Anstrengungen unerlässlich sind, um die Schulabbruchquote signifikant zu senken und somit die Zukunft junger Menschen nicht aufs Spiel zu setzen.