Die USA verzeichnen einen weiteren Anstieg der Erzeugerpreise, bedingt durch stark gestiegene Energiekosten. Der jüngste Bericht des Arbeitsministeriums zeigt, dass der Erzeugerpreisindex, der die Inflation misst, bevor sie auf die Verbraucher trifft, im letzten Monat um 0,2 % gestiegen ist. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vormonatsanstieg von 0,4 %. Auf Jahresbasis kletterten die Erzeugerpreise um 3,3 % - der größte Anstieg seit Februar 2023. Energiekosten zogen im Zeitraum November bis Dezember um 3,5 % an, maßgeblich getrieben durch einen Anstieg der Benzinpreise um 9,7 %. Demgegenüber reduzierten sich die Nahrungsmittelpreise im Dezember um 0,1 %. Trotz der steigenden Tendenz der Erzeugerpreise lagen die Werte leicht unter den Prognosen der Experten, was zu einem sprunghaften Anstieg der US-Märkte führte. Ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie verharrte die sogenannte Kerninflation im Großhandel im Vergleich zum November auf konstantem Niveau, zeigte jedoch einen Anstieg von 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Bericht wurde einen Tag vor der Veröffentlichung des Verbraucherpreisberichts veröffentlicht, wobei ein Anstieg des Verbraucherpreisindex um 0,3 % von November und 2,8 % von Dezember 2023 erwartet wird. Einzelheiten bezüglich der Großhandelspreise sind ein wertvoller Indikator für die bevorstehende Entwicklung der Verbraucherpreise und fließen in zentrale inflationsbezogene Kennzahlen der Federal Reserve ein. Die in den Jahren 2022 und 2023 mehrfach angehobenen Leitzinsen der Fed hatten zwischenzeitlich zu einem Rückgang der Inflation geführt. Doch jüngste Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Fortschritte ins Stocken geraten sind und die Inflation nach wie vor das 2%-Ziel der Fed überschreitet. Auf den anstehenden politischen Kurswechsel mit möglichen Handelszöllen und Steuersenkungen angesichts des Ausscheidens von Präsident Trump reagieren Ökonomen, darunter Carl Weinberg von High Frequency Economics, mit Sorge. Er kommentierte die jüngsten Daten mit Vorsicht und stellte fest, dass die Fed angesichts der aktuellen Zahlen wenig Motivation sehe, die Zinssätze bald zu senken. Die Geldpolitik müsse besonnen an ein sich dynamisch entwickelndes Wirtschaftsklima angepasst werden.