Die jüngsten Entwicklungen in den Erzeugerpreisen in Deutschland signalisieren eine erfreuliche Entspannung auf der Kostenebene der Hersteller. Getrieben durch günstigere Energiepreise, gingen die Erzeugerpreise laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent zurück, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Diese hatten einen geringeren Rückgang um 1,0 Prozent prognostiziert. Bereits im September wurde eine Abnahme der Jahresrate um 1,4 Prozent beobachtet.
Betrachtet man den monatlichen Vergleich, stiegen die Erzeugerpreise im Oktober um 0,2 Prozent, was den Erwartungen entsprach. Im Vormonat September waren die Preise noch um 0,5 Prozent gesunken. Der Fokus bleibt auf den sinkenden Energiepreisen, die auch im Oktober einen deutlichen Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten. Ohne die Einflussgröße Energie hätten sich die Erzeugerpreise um 1,3 Prozent erhöht.
Besonders im Energiesektor waren Mineralölerzeugnisse der stärkste Faktor für diese Veränderung, mit einer Abnahme von 12,9 Prozent im Jahresvergleich. Für leichtes Heizöl verzeichnete das Bundesamt einen beeindruckenden Rückgang von 22,7 Prozent, während Kraftstoffe um 12,1 Prozent günstiger wurden. Auch Erdgas und Strom verzeichneten erneut deutliche Preissenkungen.
Diese Anpassungen auf Herstellerebene werden kurz- bis mittelfristig das Potenzial haben, die Preise auf Verbraucherebene zu beeinflussen. Die Europäische Zentralbank berücksichtigt solche Dynamiken bei der Gestaltung ihrer Geldpolitik, welche, angesichts einer abgeschwächten Teuerung und einer schwachen Konjunktur im Euroraum, seit Juni dreimal zu einer Senkung der Leitzinsen geführt hat.