07. Oktober, 2024

Wirtschaft

Erwerbstätigkeit im Alter: Ein Wandel des Rentenbildes

Erwerbstätigkeit im Alter: Ein Wandel des Rentenbildes

Immer mehr ältere Menschen in Deutschland bleiben trotz Renteneintritt berufstätig, wie aktuelle Erhebungen verdeutlichen. Das Statistische Bundesamt meldet, dass 13 Prozent der Rentner zwischen 65 und 74 Jahren weiterhin arbeiten. Interessant ist dabei, dass die Mehrheit von ihnen nicht aus finanziellen Gründen arbeitet; nur 33 Prozent gaben diese Motivation an. Vielmehr steht die Freude an der Arbeit mit einem Anteil von 29 Prozent im Vordergrund.

Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in einer Befragung des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), bei der 36 Prozent der Befragten angeben, sich auch nach Renteneintritt weitere Arbeit vorstellen zu können. Zufriedenheit und das Gefühl einer sinnstiftenden Tätigkeit spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Ab dem Alter von 75 Jahren sinkt jedoch die Erwerbstätigkeit merklich ab.

Um der demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen, bietet der Gesetzgeber seit 2023 Rentnern flexible Zuverdienstmöglichkeiten. Altersrentner können unbegrenzt hinzuverdienen, ohne Rentenkürzungen befürchten zu müssen. Zudem plant die Ampel-Regierung ab 2025 die Einführung einer zusätzlichen "Rentenaufschubprämie" für längere Berufstätigkeit.

Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Männer sowie Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen, die häufiger im Alter arbeiten. Die Motive für die Erwerbsarbeit sind vielfältig: Während eine Studie des IAB zeigt, dass nur 43 Prozent der sogenannten "Silver Worker" aus finanziellen Gründen tätig sind, spielen Aufgabenbewusstsein und soziale Kontakte eine weit größere Rolle. Gewerkschaften warnen jedoch vor den gesundheitlichen Hürden, die ein längeres Arbeitsleben mit sich bringen kann.