19. September, 2024

Märkte

Erwartung vor Fed-Sitzung: Zinsentscheidung steht bevor

Erwartung vor Fed-Sitzung: Zinsentscheidung steht bevor

Die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) rückt näher, und die Märkte sind in Aufruhr. Vor der Sitzung in dieser Woche deutet vieles darauf hin, dass die Fed erstmals seit vier Jahren die Zinssätze senken könnte. Ein gemäßigter Rückgang der Einzelhandelsumsätze am Dienstag könnte dafür den Ausschlag geben. Unklar bleibt jedoch das Ausmaß des möglichen Zinsschrittes, wie Journalist Berichte von MainFT und WSJ nahelegen.

Der derzeitige Konsens unter Marktteilnehmern sieht eine 65-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 50 Basispunkte. Dies markiert einen deutlichen Anstieg gegenüber einer 49-prozentigen Chance am Freitag und lediglich 15 Prozent am Tag zuvor. Treiber dieser Erwartungshaltung ist ein kürzlich erschienener Artikel von WSJ-Autor Greg Ip, der sich für eine größere Zinssenkung ausspricht.

Jedoch warnen Strategen wie die von Bank of America davor, dass ein zu großer Zinsschritt schwer zu kommunizieren sei und möglicherweise zu einem "Risikomodus-Schock" führen könnte. Dagegen äußerte sich Jack Hammond, Chef des US-Treasury-Verkaufs bei Nomura, zufrieden über die aktuellen Entwicklungen. Er führt aus, dass laut Ökonomen von JPMorgan eine Senkung um 50 Basispunkte sowohl bei den bevorstehenden Sitzungen im September als auch im November sowie geringere Senkungen bei den darauffolgenden Zusammenkünften zu erwarten sind.

Interessanterweise zeigt eine Analyse von Nomura, dass der Aktienmarkt in der Vergangenheit gemischt auf größere Zinssenkungen reagiert hat. Während der S&P 500 im Durchschnitt vor solchen Senkungen gefallen ist, haben sich kleinere Werte und Technologiewerte im Folgezeitraum meist gut entwickelt.

Vergleiche zur Zinssenkung von 1995 werden gezogen. Die damaligen Maßnahmen führten zu positiven Reaktionen der Märkte, und Experten wie TS Lombards Dario Perkins sehen Parallelen zur heutigen Situation. Allerdings ist zu beachten, dass die derzeitige geldpolitische Haltung deutlich restriktiver ist, was für zügige und tiefere Zinssenkungen sprechen könnte, insbesondere bei einer Abschwächung des Arbeitsmarktes.

Abschließend bleibt offen, wie die Fed tatsächlich handeln wird. Ein größerer Zinsschritt könnte Risiken minimieren, während ein kleinerer Schritt inmitten eines historisch schwachen Monats für US-Aktien ebenfalls seine Tücken haben könnte. Asset-Manager sind gefordert, ihre Allokationen bei dieser unsicheren Zinslage sorgfältig zu überdenken.