Ertragsfeuerwerk bei Netflix: Neuer Höhenflug für die Aktie?

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals hat die Netflix-Aktie im nachbörslichen Handel einen Anstieg von 2% verzeichnet. Grund dafür ist, dass der Streaming-Riese nicht nur die Gewinn- und Umsatzerwartungen übertroffen hat, sondern auch seine Umsatzprognose für das derzeitige Quartal die Erwartungen der Wall Street übertrifft. Mit einem Umsatz von 9,83 Milliarden US-Dollar, verglichen mit den Bloomberg-Konsenserwartungen von 9,78 Milliarden US-Dollar, meldete Netflix ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 15% im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist das Resultat ihrer Strategien, wie dem Vorgehen gegen Passwort-Sharing und dem neuen werbefinanzierten Abonnementmodell sowie den letztjährigen Preisanpassungen. Für das vierte Quartal prognostiziert Netflix einen Umsatz von 10,13 Milliarden US-Dollar, womit es erneut die Konsenserwartungen von 10,01 Milliarden US-Dollar übertrifft. Im Hinblick auf das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert das Unternehmen Einnahmen zwischen 43 und 44 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 11% bis 13% gegenüber der erwarteten Umsatzprognose von 38,9 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2024 entspricht. Auch der Gewinn je Aktie übertraf die Erwartungen mit einem Wert von 5,40 US-Dollar im dritten Quartal, verglichen mit dem Konsens von 5,16 US-Dollar. Für das vierte Quartal wird ein EPS von 4,23 US-Dollar erwartet, was über dem Konsens von 3,90 US-Dollar liegt. Die Anzahl der Abonnenten zeigte ebenfalls Stärke mit über 5 Millionen neuen Nutzern, was vor allem den Erfolgen von Programmen wie "The Perfect Couple" und "Nobody Wants This" zuzuschreiben ist. Diese Gewinne übertrafen die Erwartungen von 4,5 Millionen und folgten den 8,05 Millionen neuen Abonnenten aus dem zweiten Quartal. Im dritten Quartal 2023 wurde eine Nettozugangszahl von 8,8 Millionen zahlenden Kunden verzeichnet. Investoren loben die Vorstöße von Netflix in den Bereich der Live-Events und Sportübertragungen. Zudem gewinnt das werbebasierte Angebot weiterhin an Bedeutung. Seit Beginn des Jahres hat der Aktienkurs von Netflix beträchtlich zugelegt und nähert sich Allzeithochs – ein Zuwachs von etwa 45%. Analysten erwarten bis Ende des Jahres weitere Preiserhöhungen, die als weitere Kurstreiber dienen könnten. Dennoch hat der jüngste Anstieg der Aktie zu einer gewissen Vorsicht auf dem Parkett geführt. Zwischen Januar und Juni haben Abonnenten über 94 Milliarden Stunden auf der Plattform verbracht, doch die jährlichen Engagement-Zahlen blieben weitgehend konstant, was ein potenzielles Hindernis für die Preisgestaltung darstellt. Laut Deloitte-Studien abonnieren US-Verbraucher im Durchschnitt vier Streaming-Dienste und geben etwa 61 US-Dollar pro Monat dafür aus. Die Herausforderung für Netflix besteht darin, seine Abonnenten langfristig zu halten. Netflix hat zuletzt im Januar 2022 die Preise für das Standard-Abonnement angehoben, von 13,99 auf 15,49 US-Dollar pro Monat. Auch die Premium-Stufe wurde erst kürzlich im Oktober vergangenen Jahres auf 22,99 US-Dollar erhöht. Das werbefinanzierte Angebot bleibt mit einem Preis von 6,99 US-Dollar pro Monat eines der günstigsten Modelle. Laut Citi-Analyst Jason Bazinet besteht Spielraum für eine Preissteigerung von 12% in den USA bis 2025, angesichts der niedrigen Kosten pro geschaute Stunde auf Netflix.