27. Juli, 2024

Wirtschaft

Erster Streik in 55 Jahren: Samsung-Mitarbeiter setzen Protest fort

Erster Streik in 55 Jahren: Samsung-Mitarbeiter setzen Protest fort

Die Nationale Gewerkschaft von Samsung Electronics (NSEU) in Südkorea hat beschlossen, ihren ursprünglich befristeten Streik auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Die NSEU fordert höhere Löhne und möchte damit den Druck auf das Management von Samsung erhöhen. In einer Erklärung warf die Gewerkschaft der Unternehmensführung mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor. Im Gegenzug betonte Samsung, dass man weiterhin mit gutem Willen an den Gesprächen teilnehmen wolle.

Der Streik markiert den ersten vollwertigen Arbeitsausstand in der 55-jährigen Geschichte des Tech-Giganten. Seit Montag beteiligen sich tausende Mitglieder der NSEU an den Streikaktionen, darunter mehr als 5.000 Beschäftigte aus der Halbleiterproduktion. Ursprünglich war der Streik auf drei Tage angelegt, aber die Unzufriedenheit über die Lohnpolitik und weitere Forderungen haben zu dessen Verlängerung geführt.

In ihrer jüngsten Erklärung verlangt die Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung um 3,5 Prozent, Verbesserungen bei den Leistungszulagen sowie eine Ausgleichszahlung für die wirtschaftlichen Verluste der streikenden Mitglieder. Zudem fordert die Gewerkschaft einen zusätzlichen freien Tag anlässlich ihrer Gründung. Samsung äußerte sich bisher nicht zu den spezifischen Forderungen, sicherte jedoch zu, dass es zu keinen Produktionsunterbrechungen kommen werde.

Die Verhandlungen zwischen den Parteien laufen seit Januar. Samsung hatte in der Vergangenheit oft den Vorwurf gehört, eine gewerkschaftsfeindliche Haltung einzunehmen. Vor vier Jahren änderte das Unternehmen seine Politik und erkannte das Recht der Beschäftigten an, Gewerkschaften zu gründen, Tarifverträge auszuhandeln und friedlich zu demonstrieren.