Der neue Cheftrainer der Carolina Panthers, Dave Canales, musste sich bereits nach seinem ersten Spiel den bohrenden Fragen der Medien stellen. Eine 37-Punkte-Niederlage gegen die New Orleans Saints hinterließ deutliche Spuren, und so fand sich Canales schneller als erwartet in der Defensive wieder.
Nach dem 47-10-Debakel wurde Canales gefragt, ob er seitdem mit dem Besitzer David Tepper gesprochen habe und welche Strategie er verfolge, um Quarterbacks durch Beobachten zu fördern. Canales, bekannt für seine Erfolge mit Quarterbacks in Tampa Bay und Seattle, steht dazu, dass Bryce Young weiterhin der Starter bleibt. Der Trainer betonte, dass die beste Erfahrung auf dem Spielfeld gesammelt wird und dass Young auf das Wissen und die Erfahrungen seiner bisherigen Spiele aufbauen müsse.
Young hatte in dem Spiel eine harte Zeit: eine Interception beim ersten Offensivzug der Saison und eine weitere in der zweiten Halbzeit, was zu einer Passerwertung von 32,8 und einer Abschlussquote von 43,3 Prozent führte. Er musste vier Sacks einstecken, drei davon durch Blitz-Angriffe von Nickelback Alontae Taylor.
Interessant war Canales' Antwort auf die Frage nach den Gesprächen mit Tepper, dessen Treffen mit dem vorherigen Trainer Frank Reich abrupt endeten, als Tepper Reich nach 11 Spielen entließ. Canales berichtete von positiven Gesprächen mit Tepper und erwähnte auch dessen Frau Nicole, die als Chief Administrative Officer der Panthers fungiert. Er betonte seine Motivation, das Vertrauen der Tepper-Familie zu gewinnen.
Erst 2018 übernahm David Tepper das Eigentum an den Panthers, seitdem blieb ein Erfolg aus. In dieser Zeit cycelten vier Cheftrainer und drei General Manager durch, weshalb Canales' Anstellung mit einem Sechsjahresvertrag und ohne Erwartungsdruck ungewöhnlich erscheint. Jedoch könnte dieser sanftere Ansatz einen längeren Atem für den notwendigen Neuaufbau signalisieren.
Youngs Laufbahn wird dabei intensiv beobachtet. Trotz seiner schlechten Quoten aus der letzten Saison wurde er von der Presse eher milde behandelt. Doch nach großzügigen Investitionen in die Offensive wird mehr erwartet. Kritikwürdig war die Unfähigkeit, Blitzangriffe zu erkennen, was sowohl Canales als auch Young angelastet wurde.
Youngs analytische Fähigkeiten überzeugten die Verantwortlichen, ihn aus Draft-Pick Nummer 1 zu wählen, doch die Mängel bei der Blitzerkennung werfen Fragen auf. Canales betonte, dass Young die Freiheit hat, vor Spielzügen Anpassungen vorzunehmen, fügte aber hinzu, dass es Zeit braucht, diese Fähigkeiten im Spiel umzusetzen.
Receiver Adam Thielen hob hervor, dass ein Quarterback Zeit benötigt, um sich in einem neuen Offensivsystem sicher zu fühlen. Spielsituationen im Training seien nicht mit Wettkämpfen vergleichbar.
Obwohl Canales und Young vom Management Rückendeckung bekommen, bleibt die Zeit nicht ihr Verbündeter. Wenn die Performance nicht bald stimmt, könnten die Fragen und der Druck noch intensiver werden.