26. Dezember, 2024

Wirtschaft

Erschwinglichkeit von Wohneigentum: Positiver Trend in vielen deutschen Regionen

Erschwinglichkeit von Wohneigentum: Positiver Trend in vielen deutschen Regionen

Eine Wohnung zu kaufen, ist in einigen deutschen Gegenden erschwinglicher geworden. Diese Entwicklung belegt eine aktuelle Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank für den Wohnatlas. "Gesunkene Kaufpreise und gestiegene Einkommen machen es für Durchschnittsverdiener*innen vielerorts leichter, eine Eigentumswohnung zu finanzieren, die idealerweise nur ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens bindet", erläutert Manuel Beermann, Verantwortlicher für das Immobiliengeschäft der Postbank. Details zur Studie wurden zunächst in der "Welt" veröffentlicht.

Der durchschnittliche Anteil von Zins und Tilgung (Annuität) am Nettoeinkommen sank laut den Berechnungen im vergangenen Jahr um 5,1 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent. In 331 von 400 analysierten Städten und Landkreisen lag die Einkommensbelastung sogar unter 25 Prozent. Im Landkreis Greiz in Thüringen mussten Käufer beispielsweise lediglich 7,9 Prozent ihres Haushaltseinkommens für den Erwerb einer Eigentumswohnung aufwenden – bundesweit der niedrigste Wert. Auch der sächsische Vogtlandkreis und der brandenburgische Landkreis Elbe-Elster zeigten günstige Quoten von 8,0 bzw. 8,4 Prozent.

Demgegenüber standen 69 kreisfreie Städte und Landkreise, in denen mehr als ein Viertel des verfügbaren Einkommens für die Immobilienfinanzierung aufgebracht werden musste. Spitzenreiter ist hier der Landkreis Nordfriesland – mit den Inseln Sylt, Amrum und Föhr – wo im Schnitt 59,8 Prozent des Haushaltseinkommens für den Wohnungskauf benötigt wurden. In der bayerischen Landeshauptstadt München lag der Wert bei 46,7 Prozent, dicht gefolgt von Berlin mit 46,4 Prozent sowie Hamburg und Frankfurt am Main, die beide rund 40 Prozent meldeten.

Ähnlich positiv entwickelten sich die Werte für Mietwohnungen. Der durchschnittliche Anteil des Einkommens, der für die Nettomiete aufgewendet wurde, sank von 14,4 Prozent auf 14,1 Prozent. Nur Berlin und München überschritten mit 26,4 bzw. 25,8 Prozent die 25-Prozent-Marke.

Für ihre Analysen setzten die HWWI-Ökonomen einen Zinssatz von 3,5 Prozent und eine anfängliche Tilgungsrate von 2,5 Prozent an. Darüber hinaus wurde bei der Berechnung eine Wohnungsgröße von 70 Quadratmetern angenommen, wobei Kosten für Makler oder Sanierung unberücksichtigt blieben. Für das Jahr 2022 galt eine angenommene Tilgungsrate von 2,1 Prozent und ein Zinssatz von 4,6 Prozent.