Die Modeindustrie befindet sich in einem erheblichen personellen Umbruch, nachdem Paul Marchant, der langjährige Geschäftsführer der preisgünstigen Modekette Primark, unerwartet seinen Rücktritt angekündigt hat. Dieser plötzliche Rückzug erfolgt mit sofortiger Wirkung und wurde vom Mutterkonzern Associated British Foods (ABF) bekanntgegeben. Hintergrund der Entscheidung ist eine Untersuchung, die ein Fehlverhalten Marchants gegenüber einer Frau in einem sozialen Kontext beleuchtet. Diese Untersuchung wurde von unabhängigen Rechtsanwälten durchgeführt, deren Ergebnisse letztlich zu Marchants Abgang führten.
Primark, dessen Hauptsitz sich in Dublin, Irland, befindet, ist ein prominenter Akteur in der internationalen Modebranche mit über 450 Filialen weltweit. In Deutschland unterhält das Unternehmen ebenfalls zahlreiche Standorte und erfreut sich großer Beliebtheit bei einer preissensiblen Kundschaft. Paul Marchant leitete seit 2009 die Geschicke von Primark und hinterlässt nun eine bedeutende Führungslücke, die interimistisch von Eoin Tong, dem bisherigen Finanzchef, geschlossen wird.
Während der Untersuchung hat Marchant in vollem Umfang mit den rechtlichen Instanzen kooperiert, die Anschuldigungen eingeräumt und sich bei der betroffenen Person sowie bei seinen Kollegen und den Führungskräften von Primark entschuldigt. Seine anerkennende Haltung in der Angelegenheit hebt die Schwere der Vorwürfe hervor, deren genaue Natur jedoch nicht offenbart wurde.
George Weston, der Geschäftsführer von Associated British Foods, äußerte seine tiefe Enttäuschung über die Geschehnisse und würdigte zugleich den bisherigen Beitrag Marchants zum Erfolg von Primark. Trotz der Vorfälle hat Marchant bisher auf eine detaillierte persönliche Stellungnahme verzichtet, was die Umstände seines Fehlverhaltens weiter im Dunkeln lässt. Die Modewelt wird gespannt beobachten, wie Primark diesen Führungswechsel navigiert und welche Strategien zur Stabilisierung und Fortführung des bisherigen Erfolgs eingeschlagen werden.