28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Erschütterung bei Olympus: CEO Kaufmann tritt nach Vorwürfen zurück

Erschütterung bei Olympus: CEO Kaufmann tritt nach Vorwürfen zurück

Der japanische Medizintechnik-Hersteller Olympus erlebt einen überraschenden Führungswechsel. Der deutsche Geschäftsführer Stefan Kaufmann hat das Unternehmen verlassen, nachdem ihm vorgeworfen wurde, illegale Drogen erworben zu haben. Diese Nachricht führte zu einem Kursrückgang der Olympus-Aktien um fünf Prozent an der Tokioter Börse, nur 18 Monate nach Kaufmanns Amtsantritt.

Die Entscheidung, Kaufmann zum Rücktritt zu bewegen, fällt nach einer internen Untersuchung, die durch den Verdacht des Drogenkaufs ausgelöst wurde. Der Olympus-Vorstand erklärte, dass Kaufmanns Verhalten nicht mit dem Globalen Verhaltenskodex des Unternehmens und seinen Kernwerten vereinbar sei.

Kaufmann war über zwei Jahrzehnte hinweg ein etabliertes Mitglied von Olympus, stieg durch die Ränge des Unternehmens auf und hatte bis zu seinem Rücktritt keine polizeilichen Probleme. Er befindet sich weiterhin in Japan, wie Insider berichten. Details darüber, ob es sich um freizeitliche oder medizinische Drogen handelt, wollte das Unternehmen aufgrund laufender Ermittlungen der Polizei nicht preisgeben.

Olympus hat bereits Erfahrung mit der Entlassung eines ausländischen Geschäftsführers: Der Brite Michael Woodford wurde 2011 wenig nach seiner Ernennung entlassen, als er einen Bilanzskandal in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar enthüllte.

Japan ist bekannt für seinen vergleichsweise geringen, aber prominenten Fluss ausländischer Führungskräfte, die nicht immer Erfolgsgeschichten schreiben. Der Fall von Carlos Ghosn, einem ehemaligen Vorsitzenden von Nissan, der 2019 aufgrund von finanziellen Fehlverhaltensvorwürfen heimlich aus Japan floh, ist ebenfalls in Erinnerung geblieben.

Derweil füllt der Vorsitzende Yasuo Takeuchi interimsmäßig die Rolle des CEOs. Zur Nachfolge Kaufmanns sind alle Optionen offen, so das Unternehmen. Kaufmann betonte bei seinem Amtsantritt im April letzten Jahres eine „neue Olympus“, die sich auf eine erweiterte Unternehmensführung und den Verkauf von Medizintechnik wie Endoskopen konzentrieren sollte.

Seit seiner Übernahme stiegen die Aktien von Olympus zwar an, blieben jedoch deutlich hinter dem 31-prozentigen Anstieg des Topix-Benchmarks im selben Zeitraum zurück.