Chinas führende staatliche Fluggesellschaften stehen unter Druck: Trotz reger Sommerreisetätigkeit und volleren Maschinen als im Vorjahr verbuchten sie im dritten Quartal geringere Gewinne. Hintergrund ist ein verlangsamtes Wachstum der heimischen Wirtschaft, das die Kunden veranlasst, nach günstigeren Flugangeboten Ausschau zu halten.
Air China aus Peking meldete einen Nettogewinn von 4,14 Milliarden Yuan im dritten Quartal, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 4,24 Milliarden Yuan bedeutet. Auch China Eastern Airlines musste einen Gewinnrückgang von 28,2% auf 2,63 Milliarden Yuan hinnehmen.
China Southern, die größte Fluggesellschaft des Landes, verzeichnete trotz "starker Nachfrage im Luftfahrtmarkt" einen Ergebniseinbruch von 23,9% auf 3,19 Milliarden Yuan. Die Fluglinie erhöhte ihre Kapazität um 11%, jedoch stiegen die Umsätze nur um 4,6% – ein Anzeichen für rückläufige Ticketpreise.
Der weltweite Luftverkehr steht vor Herausforderungen: Zwar bleibt die Nachfrage stabil, doch ein Überangebot und niedrigere Erträge belasten die Branche, insbesondere da die Marktkapazität nach der Pandemie wiederhergestellt wird. In China dauerte die Rückkehr zur vollen Kapazität länger, was die wirtschaftlichen Aussichten weiter eintrübte.
Trotz Pekings Bemühungen um wirtschaftliche Anreize hält sich die Konsumfreude der Chinesen zurück, da die Immobilienkrise anhält und die Jugendarbeitslosigkeit hoch bleibt. Die durchschnittlichen Inlandsflugpreise waren in den Sommermonaten um 17% niedriger als im Vorjahr und sogar 1% unter dem Niveau von 2019. Auch internationale Tarife sanken erheblich.
Obwohl die großen drei Airlines im letzten Jahr erstmals seit 2019 wieder Gewinne vermeldeten, rutschen sie mit Beginn der bevorstehenden Wintersaison erneut tiefer in die Verlustzone.