Die Tarifverhandlungen für rund 170.000 Mitarbeitende der Deutschen Post, von Zustellerinnen und Zustellern bis hin zu Paketzustellerinnen und -zustellern, haben begonnen. Die Gewerkschaft Verdi geht mit einer markanten Forderung von sieben Prozent Lohnerhöhung und zusätzlichen Urlaubstagen bei einer auf zwölf Monate begrenzten Laufzeit in die Gespräche. Andrea Kocsis, die Verdi-Verhandlungsführerin, betonte die Dringlichkeit der Lohnanpassungen angesichts hoher Lebenshaltungs- und Lebensmittelkosten. Viele der Beschäftigten erhalten Gehälter, die unter dem Medianeinkommen in Deutschland liegen. In der ersten Verhandlungsrunde blieb eine Einigung jedoch aus. Ein weiteres Treffen der Tarifparteien ist für den 23. und 24. Januar geplant. Verdi hebt hervor, dass neunzig Prozent der Angestellten der Post durch körperliche Belastungen, wie das Heben schwerer Pakete oder Arbeiten unter extremen Wetterbedingungen, stark beansprucht sind. Zusätzliche Urlaubstage werden als wesentlich angesehen, um die Gesundheit der Belegschaft zu schützen und den derzeit rekordhohen Krankenstand zu mindern. Die Deutsche Post stellt in Frage, ob die Forderungen von Verdi die aktuelle Unternehmenslage ausreichend berücksichtigen. Hohe Investitionen in Verbindung mit einem Rückgang der Briefmengen und eingeschränkten Möglichkeiten zur Preisanpassung durch die Netzagentur werden als Herausforderungen genannt. Die Post bemerkte jedoch, dass die Gehälter seit dem letzten Tarifabschluss um durchschnittlich 11,5 Prozent angehoben wurden und kündigte an, konstruktiv in die weiteren Verhandlungen zu gehen. Unterdessen hat die Deutsche Post zum Jahreswechsel das Briefporto erhöht. Der Standardbrief kostet nun 95 Cent statt vorher 85 Cent, was auch bei anderen Sendungsformen zu einer Verteuerung geführt hat.