Amgen hat kürzlich ermutigende Ergebnisse aus seiner Phase-II-Studie zum Anti-Obesitas-Medikament MariTide präsentiert, dennoch ist der Aktienkurs des Biotech-Giganten um 10 Prozent gesunken. Die Studie zeigte, dass Patienten mit Übergewicht oder Adipositas im Durchschnitt 20 Prozent ihres Gewichts im Verlauf von 52 Wochen verloren haben. Besonders bemerkenswert sind die Resultate bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die unter einer solchen Therapie üblicherweise weniger Gewicht verlieren: Sie konnten eine durchschnittliche Reduktion von 17 Prozent erzielen und dabei auch eine signifikante Senkung des HbA1c-Wertes bis zu 2,2 Prozentpunkten verzeichnen. Positiv hervorzuheben ist, dass in beiden Patientengruppen keine Plateauphase beim Gewichtsverlust erreicht wurde, was auf weiteres Potenzial über den studierten Zeitraum hinaus hindeutet. Doch trotz der erfreulichen Daten reagierten die Investoren enttäuscht, was möglicherweise auf unerwünschte Ereignisse (AEs) in den Dosissteigerungsarmen der Studie zurückzuführen ist. Hier beendeten rund 11 Prozent der Teilnehmer die Behandlung, wobei die gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung im Vordergrund standen. Laut Amgen waren diese Nebenwirkungen meist mild bis moderat, von kurzer Dauer und traten in erster Linie nach der ersten Dosis auf. Dieser Rückschlag bei den Aktien ist bereits der zweite in diesem Monat: Zuvor kritisierte ein Analyst von Cantor Fitzgerald versteckte Daten, die auf negative Effekte von MariTide auf die Knochendichte hindeuteten. Amgen entkräftete diese Bedenken durch die Mitteilung, dass keine Verbindung zwischen der Anwendung von MariTide und Veränderungen der Knochendichte besteht. Trotz der Kursverluste blickt Amgen nach vorn: Das Unternehmen wird die zweite Phase seiner Studie fortsetzen, um die langfristigen Effekte der Therapie zu untersuchen. Außerdem plant Amgen die Einführung eines Phase-III-Programms namens MARITIME, um die Wirksamkeit von MariTide weiter zu erforschen.