16. September, 2024

Politik

Erneuter Rückzug: Israeliische Truppen ziehen sich aus Dschenin zurück

Erneuter Rückzug: Israeliische Truppen ziehen sich aus Dschenin zurück

Israelische Militärkräfte scheinen sich am Freitag aus der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland zurückgezogen zu haben. Dies berichten palästinensische Medien und Anwohner. Der Rückzug markiert das Ende eines zehntägigen großangelegten Einsatzes, bei dem Dutzende Menschen getötet wurden, darunter auch Kinder. Der Einsatz hat zudem weitreichende Zerstörungen angerichtet.

Wenige Stunden nach dem Rückzug der israelischen Truppen machten sich palästinensische Zivilverteidigungsteams, Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und ehrenamtliche Helfer daran, die beschädigten Häuser, Geschäfte, Straßen und Wasserleitungen zu begutachten. Die Wiederherstellung der wesentlichen Dienstleistungen wurde unverzüglich eingeleitet, wie die staatliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet.

An anderer Stelle im Westjordanland kam es ebenfalls zu tragischen Vorfällen: Eine amerikanische Frau, die gegen einen israelischen Siedleraußenposten protestierte, wurde tödlich verletzt. Ebenfalls starb ein 13-jähriges palästinensisches Mädchen, das Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern beobachtete. Augenzeugen machen in beiden Fällen israelische Truppen für die Schüsse verantwortlich. Das israelische Militär erklärte, dass die Vorfälle untersucht werden.

Es war zunächst unklar, ob sich sämtliche israelische Soldaten aus Dschenin, im Norden des Westjordanlandes, zurückgezogen haben oder ob sie zurückkehren würden. Die israelischen Streitkräfte haben in der Vergangenheit bereits mehrfach palästinensische Städte und Orte verlassen, nur um später wieder zurückzukehren. Der jüngste Einsatz stellt eine der umfangreichsten und tödlichsten Operationen der letzten Jahre dar.

In einer Erklärung am Freitag äußerte sich das israelische Militär nicht direkt zu einem möglichen Rückzug, betonte jedoch, dass die Truppen weiterhin aktiv seien, um die Ziele der Anti-Terror-Operation zu erreichen. Die jüngsten Einsätze werden als Teil einer verstärkten Maßnahme gegen palästinensische bewaffnete Gruppen und zur Eindämmung steigender Angriffe auf Israelis beschrieben, was eine Eskalation der nahezu nächtlichen Operationen darstellt.