01. Oktober, 2024

Politik

Erneute Spannungen im Nahen Osten: Israelische Bodentruppen rücken in den Libanon vor

Erneute Spannungen im Nahen Osten: Israelische Bodentruppen rücken in den Libanon vor

Die bekannte Krisenregion im Nahen Osten wird erneut von militärischen Auseinandersetzungen heimgesucht. Erstmals seit beinahe zwei Jahrzehnten haben israelische Bodentruppen den Libanon betreten, um gegen die schiitische Hisbollah vorzugehen. Airlines aus Tel Aviv sagen, dass mindestens drei Raketen auf die israelische Küstenmetropole abgefeuert wurden, eine davon traf eine Schnellstraße. Seit dem gewaltsamen Übergriff der Hamas vor knapp einem Jahr kommen die Regionen um den Gazastreifen und die israelisch-libanesische Grenze nicht zur Ruhe. Die Hisbollah sieht sich als Verbündete der Hamas und agiert entsprechend. Israel hingegen will durch militärische Entschlossenheit die Raketenangriffe eindämmen, um den Rückzug der Flüchtlinge ins Landesinnere zu verhindern. Die neue Offensive sorgt jedoch auch bei den libanesischen Zivilisten für Unsicherheit und Angst. Das israelische Militär rief Bewohner zahlreicher Gemeinden zur Evakuierung auf, um drohenden Angriffen zu entgehen. Schätzungen zufolge könnten diese erneuten Auseinandersetzungen bis zu einer Million Binnenflüchtlinge im Libanon verursachen. Die UN berichtet bereits von mindestens 1.000 Todesopfern seit Beginn der jüngsten Angriffe. Die israelische Armee gab bekannt, dass die nächtlichen Angriffe von Artillerie- und Luftwaffenoperationen unterstützt wurden, um ihre Ziele entlang der nördlichen Grenze zu verfolgen. Trotz des schwelenden Konflikts bleibt die libanesische Armee bislang neutral. Die internationale Gemeinschaft blickt mit Sorge auf die Entwicklungen. Die UN mahnt eindringlich zur Deeskalation und warnt vor den humanitären Folgen. Obwohl bisherige direkte Konfrontationen noch ausblieben, erklärte eine Sprecherin der Hisbollah, dass ihre Kämpfer bereit für den Ernstfall seien. Die geopolitischen Spannungen bergen das Risiko, weitere Länder in die Auseinandersetzung zu verwickeln. Mit Blick auf historische Parallelen wecken die aktuellen Ereignisse Erinnerungen an frühere Kriege. Die bewaffneten Konflikte von 2006 und 1982 prägen bis heute die Region und zeigen die verheerenden Folgen solcher Auseinandersetzungen. Um die humanitären Bedarfe zu decken, hat das UN-Nothilfebüro einen Spendenaufruf in Höhe von 426 Millionen Dollar gestartet, der besonders den vertriebenen Zivilisten zugutekommen soll. Auch die USA und die Türkei beziehen Stellung: Während die USA den Iran vor militärischen Vergeltungsangriffen warnen, fordert die Türkei den UN-Sicherheitsrat zum Handeln auf, um die Souveränität des Libanon zu schützen.